Wiener Krankenhausausstatter insolvent

Der traditionsreiche Krankenhausausstatter Odelga Med ist insolvent. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von 26,4 Millionen Euro. Betroffen sind knapp 60 Mitarbeiter und 210 Gläubiger.

Am Donnerstag hat die Firma mit Sitz in Wien-Liesing laut den Gläubigerschutzverbänden AKV und KSV 1870 beim Handelsgericht einen Antrag auf die Einleitung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das Gericht prüft den Antrag, das Sanierungsverfahren ist vorerst noch nicht eröffnet. Die Passiva werden mit rund 21,4 Millionen Euro angegeben. Dazu kommen laut KSV1870 noch fünf Millionen Euro Eventualverbindlichkeiten.

Das Unternehmen erzeugt Krankenhausausstattung wie Instrumente, Betten und Sterilisatoren. Es wurde bereits 1875 gegründet. Odelga Med war als K&K-Hoflieferant für Spitalsbedarf der österreichisch-ungarischen Monarchie tätig.

Verhandlungen mit Investor gescheitert

Besonders im Sterilisationsbereich ist die Gesellschaft laut AKV führender Erzeuger Europas und beliefert zahlreiche Länder in Süd- und Osteuropa sowie den arabischen Raum. Niederlassungen gibt es neben Österreich in China, Vietnam und Ecuador.

Die Insolvenzursachen liegt laut „Kurier“ beim Auslandsgeschäft: „Bei vier Projekten in Ecuador, Indonesien, Vietnam und Kamerun mit einem Volumen von insgesamt 40 Millionen Euro kam es aufgrund von politischen Entscheidungen zu erheblichen Verzögerungen bei der Erteilung der Genehmigungen und der Abwicklung der Projekte“, heißt es vom Unternehmen. Auf Grund der Verzögerungen hätte man die notwendigen Vorauszahlungen aber liquiditätsmäßig nicht mehr aufholden können.

Daher suchte das Unternehmen intensiv nach einem Investor. „Seit Juni 2018 wurden Verhandlungen geführt, welche jedoch kurz vor Antragstellung scheiterten. Da auch die finanzierenden Banken keine weitere Unterstützung gewähren, ist die Zahlungsunfähigkeit eingetreten“, heißt es.

Link:

„Kurier“-Artikel