Gute Geschäfte mit E-Scootern

Das Geschäft mit den Elektroscootern läuft. Mehrere Händler berichten, dass das Kaufinteresse der Kunden sehr groß, sogar „dramatisch“ sei und die Geschäfte teilweise ausverkauft seien.

„Die Nachfrage ist dramatisch“, sagte Wilhelm Breitenhuber, General Manager beim E-Mobility-Fachhändler Yoom. Das Geschäft führe mittlerweile sogar eine Warteliste mit Vorbestellungen für E-Scooter. Dieses Jahr wurden bereits rund 500 Stück verkauft, sagte Breitenhuber. Im Schnitt würden Kunden zwischen 600 und 1.400 Euro für einen E-Tretroller ausgegeben.

„Infrastruktur von Wien eignet sich besonders gut“

Ausverkauft sind die Roller auch in einem weiteren Geschäft: „Im Sommer gab es eine sehr große Nachfrage“, sagte Jesus Rodrigues Lopez, Leiter des Escooter-Shop, der APA. „Die Infrastruktur von Wien eignet sich für die Roller besonders gut.“ Die Sporthandelskette Hervis verzeichnete im E-Scooter-Bereich bereits den vierfachen Umsatz des Vorjahres. Auch zuvor war das Geschäft mit den elektrischen Tretrollern bereits sehr gut gelaufen.

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Die Nachfrage nach den motorisierten Scootern steigt und steigt

Die Sparte der Elektromobilität erlebe weiterhin einen enormen Boom. Besonders E-Scooter seien absolut im Trend, so Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt in einem Statement. Ähnlich sieht das Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV): „Die Geräte sind praktisch, schnell und modern.“

Bisher kein tödlicher Unfall

Auch die Wiener Polizei bemerkte die Zunahme von Elektrotretrollern. Polizeisprecher Daniel Fürst riet, sich bei der Verwendung der Fahrzeuge nicht zu überschätzen. Bei unangepasstem Fahrverhalten könne es leicht zu gefährlichen Situationen mit teils folgenschweren Verletzungen kommen.

Genaue Zahlen zu Unfällen mit Elektrotretrollern gibt es allerdings nicht. Bei der Statistik Austria und dem KFV wird zurzeit die Antriebsart von Rollern nicht gesondert erfasst. Das soll sich aber in Zukunft ändern. Es wurde bisher noch niemand bei einem Unfall mit einem E-Scooter getötet, sagte Markus Felkl-Neustätter vom Verkehrsdienst des Innenministeriums.

Gehsteig ist tabu

Rechtlich gelten die E-Scooter als Fahrräder, solange sie nicht schneller als 25 km/h fahren können und die Leistung nicht mehr als 600 Watt beträgt. Sie dürfen daher auch nur dort fahren, wo Fahrräder erlaubt sind, also auf Fahrradwegen und der Straße. Der Gehsteig ist tabu. Es existiert neben den beschriebenen Rollern noch eine Vielzahl weiterer Modelle, die sich in Höchstgeschwindigkeit, Leistung, Gewicht, etc. unterscheiden. Werden die 25 km/h Höchstgeschwindigkeit überschritten, gelten E-Roller als Moped und müssen mit Nummerntaferl unterwegs sein.

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Wo Fahrräder erlaubt sind, darf auch mit dem E-Scooter gefahren werden

Ruf nach klaren Regelungen

Die Österreichische Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr (FSV) kritisierte in einer Stellungnahme zur 30. Straßenverkehrsordnung-(StVO)-Novelle die derzeitige Rechtslage: Oft herrsche in der Bevölkerung Unklarheit darüber, was mit Fahrzeugen wie E-Micro-Scooter, Elektro-Scooter und E-Bikeboard erlaubt sei und was nicht. Die FSV regte an, klare und übersichtliche Regeln für elektrische Trendsportgeräte zu schaffen.

„Nach dem Vorbild der skandinavischen Länder könnten neue Bestimmungen für das zur Verwendung außerhalb der Fahrbahn bestimmte elektrische Kleinfahrzeug und das fahrzeugähnliche Kinderspielzeug in die StVO aufgenommen werden“, heißt es in der Stellungnahme. Ab Ende September können E-Roller in Wien jedenfalls auch ausgeliehen werden. Das Unternehmen Lime will bis dahin 200 bis 300 Elektro-Tretroller in der Stadt verteilen, die per Handy-App gemietet werden können - mehr dazu in E-Roller-Sharing im Anrollen (wien.ORF.at; 7.9.2018).

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