Palais Schwarzenberg soll Hotel werden

Seit mehr als zehn Jahren steht das Palais Schwarzenberg auf der Landstraße leer. Schon zweimal sind Bauvorhaben dort gescheitert. Jetzt wird mit neuen Investoren ein Anlauf für ein Hotel gestartet.

Erst hätte ein Sechs-Sterne-Hotel errichtet werden sollen, dann ein Luxuskasino. Jetzt ist der Dornröschenschlaf aber wohl wirklich vorbei. Bald schon könnte das Palais Schwarzenberg als Hotel wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Alle Baugenehmigungen sind erteilt, ein Investor ist gefunden, wie Maximilian Schaffgotsch, Sprecher der Fürstlich Schwarzenberg’schen Familienstiftung (FSFS) gegenüber „Wien heute“ erklärt: „Das ist die Familie Lürssen, die im Schiffsbau in fünfter Generation in Bremen sehr erfolgreich tätig ist. Und die sich entschlossen haben, das hier zu machen.“

80 Gästezimmer geplant

Insgesamt 80 Gästezimmer werden in unmittelbarer Nähe zum Belvedere entstehen. Ebenso sollen die Wienerinnen und Wiener auf ihre Kosten kommen, sagt Schaffgotsch: „Es wird im Haupthaus die Möglichkeiten für Bälle und Veranstaltungen geben. Es wird ein Restaurant und Cafe geben. Mit der Möglichkeit die Terasse zu benützen und den Blick in den Garten zu genießen.“ Aber auch der Blick auf die Stadt soll freigemacht werden. Oberirdisch parkende Autos wie einst sind Geschichte. Der Bau der Tiefgarage ist beinahe abgeschlossen.

Trotz Großbaustelle ist sei Fingerspitzengefühl gefragt, wie Architekt Thomas Hoppe sagt: „Wir haben hier ein denkmalgeschützes Gebäude, wo auf über 7.500 Quadratmeter die gewünschte Nutzung hineinbringen müssen und dabei nichts zerstören, was vorhanden ist.“ Das fürchten offenbar mehrere Hundert Personen und Institutionen aus dem In- und Ausland, wie die Tageszeitung „Der Standard“ berichtet. Sie fürchten um das Barockensemble von Palais und Schwarzenberggarten. Proteste gab es auch schon gegen das Lokal „Stöckl im Park“, das in unmittelbarer Nähe nach langer Diskussion bewilligt wurde - mehr dazu in Grünes Licht für Belvedere-Stöckl-Pläne.

Eröffnung in drei Jahren

Das gesamte Areal des Palais Schwarzenberg ist acht Hektar groß. Groß genug, für ein neues Hotelprojekt: Neben dem Palais standen bis vor zehn Jahren Gärtnerei-Glashäuser. Dort soll ein Designhotel mit zehn Zimmern errichtet werden. Von einem westösterreichischen Familienbetrieb, wie es heißt. Damit soll endlich das Projekt umgesetzt werden. Aus dem Luxushotel und dem Luxuskasino wurde nichts.

Der Architekt zog Lehren aus den zwei Rückschlägen: „Man darf das nicht persönlich nehmen. Wir haben uns schon zweimal verliebt gehabt in das Objekt.“ Bereits in drei Jahren sollen die ersten Hotelgäste die Allee zum Palais entlangspazieren können.

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