Verdacht: Alle sechs Schubhäftlinge legten Brand
Das erfuhr die APA aus mit dem Fall gut vertrauten Kreisen. „Es dürfte so sein, dass jeder in der Zelle einen Fetzen genommen und angezündet hat“, sagte ein Insider. Unklar ist demnach für die Ermittler noch, ob es in der Zelle einen Rädelsführer gab, der seine Mitinsassen - insgesamt waren es fünf Afghanen und ein Iraner in dem Raum - angestiftet hat.
Landespolizeidirektion Wien
Alle aus Spitälern entlassen
Nach ersten Erkenntnissen wollten die sechs ein Zeichen des Protests gegen die Schubhaft und die drohende Abschiebung setzen. Für die Beamten, die im von dem Brand betroffenen ersten Stock Dienst versahen, dürfte es nach Informationen der APA nicht absehbar gewesen sein, dass die Schubhäftlinge zu einer solchen Verzweiflungstat schritten. „Es hat in der Zelle keine Vorfälle gegeben“, so der Insider.
APA/Herbert P. Oczeret
Die Zelleninsassen sind demnach mittlerweile alle aus den drei Krankenhäusern entlassen worden, in die sie mit schweren Rauchgasvergiftungen und - in einem Fall - mit Hautverbrennungen eingeliefert worden waren. Sie sitzen derzeit in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft. Gegen sie wird wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Gemeingefährdung ermittelt - mehr dazu in Brand in PAZ: Anzeige wegen versuchten Mordes
Link:
- Schubhäftlinge legten Brand in Zelle (wien.ORF.at; 16.9.2018).