Sechsjähriger vor Fenstersturz bewahrt

Ein sechsjähriges Kind ist am Montag offenbar knapp vor einem Sturz aus einem Fenster bewahrt worden. Eine Nachbarin konnte den Buben vom offenen Fenster weglocken. Die Mutter war nicht in der Wohnung in Meidling.

Die Polizei wurde gegen 17.00 Uhr von mehreren Nachbarn alarmiert. Ein sechsjähriges Kind soll in der Aßmayergasse in Meidling an einem offenen Fenster in etwa sieben Meter Höhe sitzen. Laut einer Zeugin hatte der Bub schon seine Schuhe in die Tiefe geworfen.

Über Kindersendungen sprechen

Eine Nachbarin konnte den Sechsjährigen überzeugen, wieder in die Wohnung zu steigen und das Fenster zu schließen, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Polizisten trafen sich dann bei der verschlossenen Wohnungstüre: „Um dort weiter über Kindersendungen zu sprechen. Bis die Feuerwehr eingetroffen ist, bis die Wohnungstüre geöffnet wurde, haben sich auch die Polizisten mit dem jungen Mann durch die Wohnungstüre unterhalten.“

Nach der Öffnung der Wohnung sei er zwar kurz verschreckt gewesen, die Polizisten spielten aber weiter mit ihm und beruhigten ihn. Anschließend wurde er in ein Krisenzentrum gebracht, die Polizei schaltete das Jugendamt ein. Die 26-jährige Mutter soll laut Zeugen die Wohnung zwei Stunden zuvor verlassen haben, sagte Maierhofer. Sie meldete sich später auf einer Polizeiinspektion.

Anklage nach tödlichem Fenstersturz

Rund 20 Fensterstürze ereignen sich jedes Jahr in Österreich, zwei bis fünf Kinder sterben dabei an den Folgen der Unfälle, so die Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Am Montag hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Vater und seine Lebensgefährtin erhoben. Nach dem tödlichen Fenstersturz eines vierjährigen Buben in der Donaustadt wird ihnen gröbliche Vernachlässigung mit Todesfolge vorgeworfen - mehr dazu in Fenstersturz: Eltern müssen vor Gericht.