Immer weniger Priester unterrichten Religion

In Wien sind immer weniger Priester als Religionslehrer im Einsatz. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Welt- und Ordenspriester, die an Schulen unterrichten, von 115 auf 54 zurückgegangen.

Auch bei den katholischen Schülern gab es ein deutliches Minus: Mittlerweile sind in der Bundeshauptstadt nur noch mehr als ein Drittel der Schüler katholisch (39 Prozent bzw. rund 73.000 Schüler), 2006/07 waren es noch 54 Prozent. Diese Daten stammen vom Schulamt der Erzdiözese Wien.

Religionsunterricht auch für Schüler ohne Bekenntnis

Gleichzeitig ist der Anteil an Schülern ohne religiöses Bekenntnis von 12 auf 17 Prozent angewachsen. Interessantes Detail zu dieser Gruppe: Etwas mehr als ein Viertel melden bzw. meldeten sich trotzdem für den katholischen Religionsunterricht an. Geringfügig größer geworden ist der Anteil an getauften Schülern, die sich vom katholischen Religionsunterricht abmelden (06/07: 18 Prozent, 2017/18: 22 Prozent).

Kreuz Klassenzimmer

dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Ein Drittel der Wiener Schüler sind katholisch, 17 Prozent ohne Bekenntnis

Österreichweit ist der Rückgang der katholischen Schüler weniger ausgeprägt als in Wien oder anderen Ballungsräumen: Hier sind noch immer zwei Drittel der Schüler katholischen Glaubens. Acht Prozent dieser 630.000 Kinder und Jugendlichen wurden im laufenden Schuljahr vom Religionsunterricht abgemeldet (06/07: 78 Prozent Katholiken; 6,4 Prozent abgemeldet). Im Österreich-Schnitt sind rund acht Prozent aller Schüler ohne religiöses Bekenntnis, 27 Prozent aus dieser Gruppe besuchen dennoch katholische Religionsstunden.

Erster Religionslehrer-Tag im Stephansdom

Beim ersten Religionslehrer-Tag, der am Mittwoch im Wiener Stephansdom statt findet, sollen sich laut „Kathpress“ die Wiener Religionslehrer über die Herausforderungen für ihr Fach austauschenn.

Konkret geht es um die „Veränderung der religiösen Landschaft samt der Infragestellung des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen, einer deutlich wahrnehmbaren Tradierungskrise des Glaubens sowie einer medialen Politisierung von Religion“, heißt es von der Erzdiözese. Vor diesem Hintergrund setze die Erzdiözese auf „innovative kooperative Unterrichtsmodelle“ wie einen von fünf christlichen Kirchen getragenen dialogisch-konfessionellen Religionsunterricht.