Wien sucht nach Heißwasser

Wien sucht nach Heißwasservorkommen, um diese im Erfolgsfall als Energiequelle für die Wärmeversorgung der Stadt zu nutzen. Nun geht das seit rund eineinhalb Jahren laufende Projekt „GeoTief“ in die zweite Phase.

Ab Oktober werden dafür Gebiete im 2., 11. und 22. Bezirk vermessen, um dadurch ein 3D-Modell des Untergrunds zu erstellen. Ergebnisse sollen 2021 vorliegen. 175 Quadratkilometer umfasst die Fläche, auf der sogenannte Impulsfahrzeuge sechs bis acht Wochen lang unterwegs sein werden.

Wien sucht nach Heißwasser

Wien sucht nach Heißwasservorkommen, um diese im Erfolgsfall als Energiequelle für die Wärmeversorgung der Stadt zu nutzen.

Bis zu 6.000 Meter Tiefe

Sie schicken Schwingungen in bis zu 6.000 Meter Tiefe, dort werden sie reflektiert und von Sensoren aufgezeichnet. Rund 50 Terabyte Daten sollen im Zuge der 3D-Seismik-Messungen gesammelt werden, die anschließend von Experten ausgewertet werden, um so zu einem Abbild der geologischen Schichten zu kommen.

Geothermie Untersuchung in Aspern

ORF

Impulsfahrzeuge sind wieder unterwegs

„40 Prozent des Energieverbrauchs bei Haushalten und im Gewerbe fällt auf den Wärmesektor. Wenn wir die CO2-Emissionen weiter massiv reduzieren wollen, dann müssen wir genau an diesem Hebel ansetzen. Geothermie bietet dafür enormes Potenzial“, erklärte Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. Das Potenzial für tiefe Geothermie liege in Österreich im Bereich von 450 bis 700 Megawatt - wobei Wien hier rund 60 Prozent zugeschrieben würden, hieß es.

Messungen seit dem Vorjahr

Das „GeoTief“-Projekt führt die Wien Energie mit Partnern etwa von Unis und Forschungseinrichtungen, der OMV, der Geologischen Bundesanstalt oder der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik durch. Der Klima- und Energiefonds fördert die Heißwassersuche.

Erste Messungen auf Wiener Boden wurden bereits im Februar und März 2017 durchgeführt - mehr dazu in Nach Flop: Stadt sucht wieder Heißwasser. Die damaligen zweidimensionalen Aufzeichnungen bilden die Grundlage für die jetzt anstehende 3D-Seismik.