„PflegerIn mit Herz“ wieder gesucht

Mehr als 12.000 Personen in Wien arbeiten in Pflegeberufen - pflegende Angehörige noch ausgenommen. Zum siebenten Mal sollen nun die Besten von ihnen geehrt werden. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu erreichen.

Seit 2012 wird die Auszeichnung „PflegerIn mit Herz“ jährlich in drei Kategorien vergeben: Pflege- und Betreuungsberufe, pflegende Angehörige und 24-Stunden-Betreuung. Pro Kategorie gibt es jeweils drei Gewinner in jedem Bundesland. Jemanden nominieren, können Familien von Pflegebedürftigen oder Bekannte noch bis 30. Oktober online oder über den Postweg. Im letzten Jahr sind allein in Wien 350 Nominierungen für „PflegerIn mit Herz“ eingegangen.

„Besonders bewundernswerte Arbeit“

Die Geschichten der Nominierten werden dann von einer Jury aus den Initiatoren, Experten von unterstützenden Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Förderern des Bundes begutachtet. Als Kriterium für den Sieg gilt, „wessen Arbeit mehrheitlich für besonders bewundernswert erachtet wird,“ sagte Günter Geyer, Präsident der Initiative. Die heurigen drei Sieger werden dann bei einer Veranstaltung am 12. Dezember auf dem Erste Campus in Wien geehrt. Sie erhalten 3.000 Euro Preisgeld.

Ziel der öffentlichen Auszeichnung ist es, mehr Wertschätzung für Pflege zu erreichen. „Wir merken das im täglichen Leben, dass diese sehr menschliche, emotionale und notwendige Tätigkeit in der Öffentlichkeit noch nicht genug anerkannt wird“, erklärte Geyer. Man wolle außerdem auf Themen wie gerechte Bezahlung von Pflegeberufen, Anrechnung der Pflegezeiten für die Pension und bessere Ausbildungsmöglichkeiten in dem Bereich aufmerksam machen.

Zu wenig Pflegepersonal in Wien

Anfang des Jahres war nach der Abschaffung des Pflegeregresses der Andrang auf Heimplätze in Wien erheblich gestiegen. Die Stadt Wien musste deshalb heuer 111 Millionen Euro mehr für Pflege aufwenden, als noch im Vorjahr. Außerdem haben Caritas und Hilfswerk kürzlich vor einem drohendem Pflegenotstand gewarnt - mehr dazu in Zu wenig Pfleger bei Caritas und Hilfswerk. Immer noch werden jedoch mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen zuhause betreut.

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