Rottweilerklub für Maulkorbpflicht

Eine Maulkorbpflicht für alle Hunde in stark frequentierten Bereichen der Stadt: Das fordert nicht nur der Vater des durch einen Hundebiss getöteten Einjährigen, sondern auch der österreichische Rottweilerklub.

Der einjährige Bub wurde von einem Rottweiler in den Kopf gebissen, an den Verletzungen starb das Kind. Der Hund hatte sich von der alkoholisierten Besitzerin losgerissen. Für Georg Sticha vom österreichischen Rottweilerklub ist klar, dass eine Leine in der Stadt als Sicherung zu wenig ist: „Die Leine reicht insofern nicht, denn es könnte ja passieren, dass der Hundebesitzer stolpert, dass ihm die Leine auskommt. Ich glaube auch, wir Hundebesitzer sollten dem Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft Rechnung tragen.“

Eine solche Maulkorbpflicht ist gesetzlich bereits vorgeschrieben, gilt aber nicht einfach im gesamten Stadtgebiet. Wörtlich heißt es dazu im Wiener Tierhaltegesetz, §5 (4): „Hunde müssen an öffentlichen Orten, an denen üblicherweise größere Menschenansammlungen stattfinden (zB in Restaurants oder Gasthäusern, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäftslokalen oder bei Veranstaltungen), jedenfalls mit einem Maulkorb versehen sein. Dies gilt jedoch nicht für Orte, an denen Veranstaltungen mit Hunden stattfinden.“

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Gesetze sollen nicht nur auf Listenhunde beschränkt werden

Maulkorb schadet Tier nicht

Der Maulkorb würde dem Tier nicht schaden, so der erfahrene Trainer. Das Verbot solle nicht flächendeckend gelten, aber überall da, wo viele Menschen zusammenkommen, also „absolut konform mit der bestehenden Regelung“: „Vernünftig wäre es dort, wo größere Menschenansammlungen sind, wie in Einkaufszentren, Parks, bei Kindergärten und Schulen.“ Nach dem tragischen Tod seines Sohnes durch eine Rottweilerattacke forderte auch der Vater eine Beißkorbpflicht für alle Hunde - mehr dazu in Vater von totem Buben fordert Beißkorbpflicht

Im Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima wird gerade intensiv an einem verschärften Hundehaltungsgesetz gearbeitet. Die Details sollen schon bald präsentiert werden - mehr dazu in Nach Hundebiss: Gesetzesnovelle angekündigt. Daran übte der Vater Kritik, denn sie könnten sich auch so losreißen, stimmt er mit dem Hundetrainer überein.

Gesetze für alle Hunderassen

Hundetrainer Sticha würde sich dabei wünschen, dass neue Regelungen nicht nur für die sogenannten Listenhunde kommt: „Der Großteil der Hundebisse oder Unfälle mit Hunden passiert nicht mit Listenhunden, wie die Statistik zeigt, sondern mit Vertretern der anderen Hunderassen. Aus dem Grund würden diese Listenhundegesetze nicht ihren Zweck erfüllen.“

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