Neues Boku-Gebäude eröffnet

Nach zwei Jahren Bauzeit ist am Mittwoch das rund 20 Millionen Euro teure Boku-Gebäude in Wien-Döbling eröffnet worden. Neben Arbeitsräumen, einem Hörsaal und einer neuen Mensa gibt es auch wieder das legendäre Tüwi-Lokal.

Viele Jahrzehnte haben Studenten im ehemaligen Türkenschanzwirt, kurz Tüwi, nächtelang durchgefeiert. 2016 wurde das Gebäude im 19. Wiener Gemeindebezirk abgerissen. Das Gebäude mit dem selbstverwalteten Studentenbeisl war laut Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr sanierungsfähig. Ein Neubau musste her.

Klimaneutrales Bauwerk mit Holzfassade

Das 5.650 Quadratmeter große Gebäude der Universität für Bodenkultur (Boku) wurde nun über den Sommer bezogen und bietet auf drei oberirdischen Stockwerken und zwei Untergeschoßen unter anderem Platz für 65 Mitarbeiter des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften, des Zentrums für globalen Wandel und Nachhaltigkeit sowie des Centre for Development Research, eine Mineraliensammlung sowie Lehr- und Lernbereiche. Der Hörsaal fasst 400 Studentinnen und Studenten.

Durch das Projekt soll auch der Status der „grünen“ Boku untermauert werden. „Das neue Tüwi ist ein gelungenes Beispiel eines weitgehend klimaneutralen Bauwerks“, betonte Rektor Hubert Hasenauer anlässlich der Eröffnung in einer Aussendung.

Die BOKU hat wieder ein TÜWI-Gebäude

Die Universität für Bodenkultur hat wieder ein TÜWI-Gebäude. Runderneuert ist auch das Lokal, das Generationen von Studierenden bevölkerten.

So wird unter anderem über eine Wärmepumpe Erdwärme zur Heizung und Kühlung genutzt, außerdem wurden Anlagen für Photovoltaik und Solarthermie im Flachdachbereich installiert. Dazu kommen eine Holzfassade, Fassadenbegrünung im Innenhof sowie hängende Gärten im Inneren.

„Studentisches Leben von früher gibt es nicht mehr“

Der Betreiber des Tüwi-Beisls stellt sich auf einen anderen Geschäftsbetrieb als früher ein: „Diese ‚Saufrunden‘, von denen wir natürlich auch gelebt haben, die gibt es nicht mehr. Ein studentisches Leben wie früher gibt es nicht mehr, die sind schon ziemlich eingedeckt und wenn, dann wird am Abend getrunken“, sagt Michael Kovar, Vorsitzender des Tüwi-Vereins, im „Wien Heute“-Interview. Die Einnahmen von Essen und Bier würden mittlerweile gleich auf liegen.

Bereits in der Pipeline ist das nächste Bauprojekt an der Boku. Ab dem Frühjahr 2019 entstehen nahe dem Hauptgebäude an der Türkenschanze ein Seminarzentrum, eine Bibliothek mit 100 Leseplätzen und Institutsräume. Die Inbetriebnahme des reinen Holzbaus ist für das Wintersemester 2020/21 geplant.

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