2.000 Mitarbeiter ziehen ins KH Nord

Im politischen und rechtlichen Streit über das KH Nord ist kein Ende abzusehen. Baulich hingegen ist das Spital in der Brünner Straße praktisch fertig. Heute wurden die Pläne für die Übersiedlung vorgestellt.

Drei komplette Spitäler, zig Abteilungen und mehr als 2.000 Mitarbeiter werden demnach ab Ende Mai 2019 in das KH Nord übersiedeln. Der KAV veranschlagt dafür ein Zeitfenster von nur vier Wochen. Daher brauche es dafür auch eine genaue Choreographie, nicht zuletzt um auch zu verhindern, dass Versorgungsengpässe auftreten, wie Herwig Wetzlinger, stv. KAV-Generaldirektor, betonte.

Garderobe im KH Nord

ORF.at/Christian Öser

Technische Einrichtungen geliefert und montiert

Das sei durchaus eine Herausforderung, denn mit der Semmelweis-Frauenklinik, dem Orthopädischen Spital Gersthof und dem Krankenhaus Floridsdorf ziehen gleich drei Häuser zur Gänze in das neue KH Nord um. Dazu kommen mehrere Abteilungen aus dem Otto-Wagner-Spital und dem Krankenhaus Hietzing, Kinderbetten aus der Krankenanstalt Rudolfstiftung und dem Wilhelminenspital sowie ein Teil der Unfallchirurgie aus dem Donauspital.

Vier Etappen in vier Wochen

Der Umzug erfolgt in vier Etappen im Wochentakt, dauert also insgesamt einen Monat. Begonnen wird mit dem KH Floridsdorf, um gleich einmal ein ganzes Spital im Haus zu haben, wie der medizinische Direktor des KAV, Michael Binder, erklärte. Immerhin sollen schon Anfang Juni die ersten Patienten an der Brünner Straße versorgt werden. Parallel dazu folgen dann sukzessive die anderen Standorte bzw. Abteilungen, wobei die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Unfallchirurgie komplett neu aufgebaut werden.

Garderobe im KH Nord

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Garderoben im KH Nord

Laut KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb sollen die Detailplanungen für die Übersiedelungen bis Mitte Dezember stehen: „Dann weiß jede Abteilung und jeder Mitarbeiter den genauen Tag, wann er umsiedeln wird.“ Fix ist, dass Patienten nicht übersiedelt werden - mit Ausnahme von gehfähigen Psychiatriepatienten. Um Interieur, EDV und Medizintechnik müssen sich die Möbelpacker übrigens nicht kümmern. Sie werden für das KH Nord neu und einheitlich angeschafft.

2.000 Mitarbeiter ziehen ins KH Nord

Im politischen und rechtlichen Streit über das KH Nord ist kein Ende abzusehen. Baulich hingegen ist das Spital praktisch fertig.

Hacker: Kosten und Termin „fix“

Bereits jetzt wird die künftige Patientenversorgung im KH Nord vorbereitet. Jährlich werden 46.000 stationäre Aufnahmen und 250.000 Ambulanzbesuche erwartet. Laufend werden Mitarbeiter geschult, der technische Betrieb wurde großteils bereits hochgefahren. Im September wurden zudem Herz-Lungen-Maschinen, ein Hybrid-OP-Tisch sowie Magnetresonanz- und Computertomographen geliefert. Ernst wird es dann ab April 2019: Dann beginnt die klinische Betriebssimulation - also das Üben des Echtbetriebs mit Scheinpatienten.

KH Nord

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Baulich ist das KH Nord fertig.

Dass sowohl der Termin wie auch die Kosten von 1,314 Milliarden Euro feststehen und sich nicht ändern werden, ist in der an Überraschungen nicht armen bisherigen Geschichte des KH Nord ungewöhnlich. Doch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist überzeugt: „Fix, das ist überhaupt keine Frage, sonst täte ich mich nicht da her stellen.“

Kommission untersucht Bau des KH Nord

Rund um den Bau des Krankenhauses Nord gab es Verzögerungen, Verteuerungen und viele andere Umstände, die viel Staub aufwirbelten. Am Ende beschäftigt sich nun eine Untersuchungskommission mit all den Vorwürfen. Beim bisher letzten Termin ging es um den Standort des Krankenhauses - mehr dazu in KH Nord: Standort vor U-Kommission verteidigt.

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