Schlechtes Image: Lehrlingsmangel in Hotels
In Wien gibt es zahlreiche offene Lehrstellen in der Hotellerie, mit Ende September listet das AMS etwa 105 freie Plätze für den Beruf des Restaurantfachmanns auf, auch 31 Kochlehrlinge werden gesucht. Das Problem liegt laut Dominic Schmid von der Wirtschaftskammer am Image der Berufe: Wochenendarbeit, stressige Arbeitstage - das schrecke viele ab. Seit gut zehn Jahren kämpfe man mit dem Lehrlingsmangel.
Schlechtes Image hält Junge fern
„Wir können derzeit Stellen nicht so besetzen wie wir wollen“, so Schmid im Radio-Wien-Interview. „Sowohl im Service als auch in der Küche haben wir erheblichen Bedarf.“ Denn der kurze Anstieg beim Nachwuchs - etwa durch Kochsendungen - sei schon wieder vorbei. Dabei habe der Beruf „Koch“ viele positive Aspekte, so Schmid: „Eigentlich ist das ein toller Job. Man lernt die Welt kennen, man lernt tolle Leute kennen, man kann frei machen, wenn die anderen arbeiten“, wirbt er.
APA/Harald Schneider
Diese Vorzüge will man auch jungen Menschen schmackhaft machen. Denn laut Schmid hat es auch ein „Umdenken“ in den meisten Betrieben gegeben. Rauer Tonfall und Überstunden seien nun eher die Ausnahme. Stattdessen achte man auch auf Work-Life-Balance.
41 Spitzenhotels öffnen Türen
Das soll auch am Tag der offenen Hoteltür gezeigt werden: 41 Wiener Spitzenhotels wie etwa das Ritz-Carlton oder das 25hours laden Besucher ein, hinter die Kulissen zu blicken - von der Küche bis hin zum Housekeeping. In den vergangenen Jahren konnte man damit laut Schmid immer wieder Erfolge verbuchen: „Wenn in dieser Branche von hundert jungen Menschen fünf bleiben, ist es ein Erfolg.“ Denn auch künftig rechnet er damit, um jeden Lehrling „kämpfen“ zu müssen.
Links:
- Roboter erobern Wiener Hotelrezeptionen(wien.ORF.at; 18.1.2018)
- Wien: Maßnahmen wegen „Overtourism“ (wien.ORF.at; 20.8.2018)
- Tag der offenen Hoteltür