30 Obstbäume zum Donauinsel-Jubiläum

Apfel, Birne und Marille: Sie alle wachsen künftig auf der Donauinsel. Zum 30-jährigen Jubiläum werden Obstbäume gepflanzt, Interessierte können für diese eine Patenschaft übernehmen.

Auf einer 2.000 Quadratmeter großen Fläche nahe der U2 Station Donaustadtbrücke werden die Bäume am Samstag gepflanzt. Wer wissen will, wo genau welcher Baum wächst und welches Obst er trägt, kann dies auf der digitalen „Fruitmap“ des Vereins Obststadt Wien nachvollziehen. Der Verein organisiert das Projekt gemeinsam mit der Agenda Donaustadt, der MA45 (Wiener Gewässer) und dem Ökosozialen Forum Wien.

Die Karte verrät außerdem, wie reif das Obst ist und wer die kostenlose Patenschaft für den Baum übernommen hat. „Die Paten werden die Bäume pflegen und mit Obstbauexperten zusammenarbeiten“, sagt Claudius Popescu von der Agenda Donaustadt. „Es gibt über das Jahr verteilt dann auch einige Schwerpunktaktionen, in denen die Paten mehr über den Obstbau lernen sollen.“

Obstbaumtag Lainzer Tiergarten

BPWW/Lemberger

Auch im Lainzer Tiergarten wird über heimische Obstsorten informiert

„Vollständig bio“

So lernen die Paten unter anderem, wie der richtige Winterschnitt aussieht, wie die Baumscheibe am besten gepflegt wird und welche Pflanzen gegen Schädlinge helfen. „Das Projekt soll vollständig bio sein, es werden also keine Spritzmittel verwendet“, so Popescu.

Ziel der Baumpatenschaft war es, die Wiener in den Prozess des Bäumepflanzens miteinzubeziehen. Zwar biete Wien einige Möglichkeiten, der urbane Obstbau sei dennoch eher selten. Mittlerweile haben alle 30 Bäume einen Paten gefunden, wer sich jetzt noch bewerben möchte, kommt auf eine Warteliste.

„Die Paten sind sehr durchmischt: Wir haben Paare, Familien, aber auch eine Wohngemeinschaft von Menschen mit Behinderung“, sagt Popescu. „Die Motivation dahinter ist da sehr unterschiedlich: Manche haben einfach keine Möglichkeit, woanders Obstbau zu betreiben, andere suchen nach einer Möglichkeit, die Arbeit ihren Kindern näherzubringen und für manche ist es auch das Bewusstsein, dass wir etwas für die nächste Generation tun müssen und der Wunsch, mehr Produkte regional zu produzieren.“

Obstbaumtag Lainzer Tiergarten

BPWW/Lemberger

Äpfel, Birnen und anderes Obst wachsen künftig auf der Donauinsel

Veranstaltungshinweis

Die 30 Obstbäume werden am Samstag ab 14.00 Uhr gepflanzt, Donauinsel Nähe Schleusenbrücke (U2 Station Donaustadtbrücke).

Obstbaumtag im Lainzer Tiergarten von 12.00 bis 17.00 Uhr, Lainzer Tiergarten, Eingang Lainzer Tor (Hermesstraße), 1130 Wien

Jeder darf Obst ernten

Ähnliche Projekte wurden von dem Verein Obststadt Wien bereits in Wiener Neustadt und Traiskirchen organisiert. In Wien soll die Donauinsel nicht das einzige Projekt bleiben, künftig sollen auch an weiteren Orten der Stadt Obstbäume gedeihen. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.

Das Obst kann jeder ernten, die Bäume auf der Donauinsel sind öffentlich zugänglich. „Das ist auch ein Schritt in Richtung Selbstversorgung, jeder soll davon profitieren können“, betont Popescu. Bei der Ernte gelte das Fair-Use-Prinzip, das heißt Besucher sollen nur so viel ernten, wie sie in den eigenen Händen tragen können. Bis zur ersten Ernte müssen sich Interessierte aber noch etwas gedulden, sagt er: „Bei den Pfirsichbäumen könnte man vielleicht schon nächstes Jahr ernten. Kirsche, Apfel und Birne werden aber noch drei bis fünf Jahre lang dauern.“

Obstbaumtag im Lainzer Tiergarten

Einen Überblick über die heimischen Obstsorten gibt auch der Obstbaumtag im Lainzer Tiergarten, der ebenfalls am Samstag stattfindet. Experten informieren hier kostenlos über die Pflege und Pflanzung diverser Obstsorten und den idealen Standort für Obstbäume. Besucher können hier auch abklären, welche genaue Sorte im eigenen Garten wächst. Die Experten benötigen dafür nur fünf bis sieben der Früchte.

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