Matthias Strolz von NEOS ins Flex

Samstagabend präsentierte der ehemalige NEOS-Chef seinen nächsten Karriereschritt: Gemeinsam mit Kurt Razelli spielte er im ausverkauften Flex sein Album „Lost in Space“. Ganz ohne Politik kam das Konzert aber nicht aus.

„Gib Hüfte, Oida“, ist für Matthias Strolz das Motto des Abends. Für das Album „Lost in Space“ arbeitete er mit Kurt Razelli zusammen. Der Mann mit der Arnold-Schwarzenegger-Maske ist bekannt dafür, Beats und Musik unter Aussagen aus Nationalratsreden, politischen Debatten und Fernsehmomenten zu mischen und daraus Songs zu gestalten.

Die erste Rede mit Matthias Strolz, die zu einem Song verarbeitet wurde, war seine Rede zur Causa Hypo Alpe Adria 2014. Mehr als 86.000 Menschen haben den „Hypo Alpe Adria Song“ mittlerweile auf Youtube gesehen. Es folgten weitere Songs mit Strolz-Sagern, darunter „Das ist nicht ok“ oder „Lost in Space“.

„Jetzt ist er ein normaler Bürger“

„Seine Reden sind wundervoll in meinen Ohren. Ich liebe seine Reden weil er so eindrucksvoll und kraftvoll schöne Geschichten erzählt, ich liebe seinen Flow in der Hinsicht“, sagt Razelli. „Was er in seinen Reden auch immer so gut macht, ist den Witz irgendwo miteinzubauen.“

Diesen „Flow“ vermisse er jetzt im Parlament. „Es ist schwierig, so einen Politiker wiederzufinden. Das wird sehr schwer, da müssen sich die anderen anstrengen“, sagt er. Für seine Songs kämen nur Reden infrage, die „melodisch klingen. Die Geschichte muss passen. Es dürfen nicht so plumpe Reden sein, die in einer Tonlage runtergesagt werden, es muss möglichst frei geredet werden.“

Matthias Strolz von NEOS ins Flex

Der ehemalige NEOS-Chef setzt seinen nächsten Karriereschritt: Gemeinsam mit Kurt Razelli spielt er im Flex sein Album „Lost in Space“.

Nach Strolz’ Rücktritt war es Razelli, der den Vorschlag machte, gemeinsam Musik zu machen. „Als ich gehört habe, dass er zurücktritt, habe ich mir gedacht: Jetzt ist er ein normaler Bürger, jetzt muss ich ihn fragen was er davon hält“, erzählt Razelli.

Keine „Talente zum Musiker“

Die Musik wird voraussichtlich jedoch nicht das neue Standbein von Matthias Strolz, sagt er gegenüber „Wien heute“: „Ich bin offen, ich bin absichtslos in dieser Phase des Lebens. Aber ich glaube nicht, dass ich die Talente zum Musiker habe. Ich bin ja nur veredelter Rohstoff, der Künstler ist Kurt Razelli.“

Musikalische Erfahrung hat Strolz allerdings. „Ich war über zehn Jahre lang bei der Harmoniemusik Wald am Arlberg, bei der Dorfmusik. War erster Klarinettist, Saxophonist. Das heißt, ich habe viel mit der Musik zu tun gehabt, aber die letzten Jahre eigentlich weniger.“ Auch im Parlament habe er immer wieder gepfiffen, was einige allerdings als befremdlich empfanden, erzählt er.

Politische Vertreter bei Konzert anwesend

Das Album verwendet einige seiner Parlamentsreden, etwa jene zum Thema Nichtraucherschutz. „Es ist eine lebensfrohe Musik, wir wollen natürlich auch Denkanstöße geben, es gibt auch nachdenkliche Tracks, die Themen gewidmet sind und dann gibt es Tanznummern, Nummern mit Augenzwinkern“, sagt Strolz. „Man kann das Tanzbein heben, die Flügel, alles Mögliche.“

Die Verarbeitung seiner Reden war für Strolz schon vor dem Album „die Möglichkeit, vor allem junge Menschen zu erreichen, die ich über herkömmliche Medien kaum erreichen konnte.“ Ganz ohne Politik kommt auch der Auftritt am Samstagabend nicht aus.

Zahlreiche Vertreter der Jungen NEOS (JUNOS) sind anwesend und machen Werbung, unter anderem für den Vorschlag eines Nachtbürgermeisters. Auch Andreas Schieder (SPÖ) nimmt an dem Konzert teil und wird auf die Bühne geholt. So bleibt Strolz, wie in seiner Abschiedsrede im September angekündigt, auch nach dem Ende als Klubobmann ein „politischer Mensch“.

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