Ölspur: Suche nach Verursacher

Rund zehn Stunden lang hat es am Donnerstag wegen einer Ölspur große Verkehrsbehinderungen gegeben. Die Wiener Polizei sucht weiter nach dem Verursacher. Kritik wegen der langen Reinigung kommt von vielen Autofahrern.

Die Ölspur war rund neun Kilometer lang, sie reichte vom Parlament über den Ring und die Nordbrücke bis zur Brünner Straße. Auch auf den Ausweichrouten kam es zu Verkehrsbehinderungen und Zeitverlust für die Autofahrer - mehr dazu in Kilometerlange Ölspur sorgte für Staus.

Polizei sucht Zeugen

Rund 30 Streifenwägen der Polizei waren am Donnerstag im Stadtgebiet unterwegs, um die Straßen zu sperren. Im Gegensatz zu Meldungen am Donnerstagabend gibt es aber noch keinen Verdächtigen, so Polizeisprecherin Irina Steirer am Freitagmittag gegenüber Radio Wien: „Wir haben leider keine Informationen, wer der Verursacher des Ölschadens ist.“

Die Polizei bittet deshalb um Hinweise von Zeugen. Einen hat es bereits gegeben, da die Ölspur in der Nähe der Parlaments-Baustelle beginnt. Mit dem Bauleiter wurde bereits gesprochen. „Aber auch hier konnten keine Fahrzeuge wahrgenommen werden und es gab auch keine Beobachtungen, die zum Sachverhalt beitragen“, so Steirer.

Größe des Einsatzes nicht von Beginn an klar

Auch die MA48 war im Großeinsatz. Die Reinigungskosten von bis zu 12.000 Euro wird man dort dem Verursacher in Rechnung stellen. Kritik an der stundenlangen Reinigung kam von vielen Autofahrern. Bei einem Verkehrsunfall rückt die MA48 im Normalfall mit ein bis zwei Fahrzeugen aus, um ausgeflossenes Öl zu binden.

Dass am Donnerstag ein bei weitem größerer Einsatz anstand, wurde erst nach und nach klar, so Josef Thon, Leiter der MA48, gegenüber Radio Wien: „Am Beginn des Einsatzes war überhaupt nicht klar, wie lange die Ölspur ist. Wir sind zunächst mit zwei Fahrzeugen ausgefahren, ein Lenker hat uns aufmerksam gemacht, dass die Spur viel größer ist. Dann waren wir mit sechs Fahrzeugen im Einsatz.“

MA 48 im Dauereinsatz

Die MitarbeiterInnen der MA 48 waren am Donnerstag stundenlang mit dem Binden des Öls beschäftigt.

Keine Hochdruck-Maschinen im Einsatz

Spezielle Reinigungsmaschinen mit Hochdruck hätten dieSpur zwar deutlich schneller entfernen können, aber dafür wären laut Thon „zehn Maschinen“ notwendig gewesen, die es „so kurzfristig auf dem freien Markt“ auch nicht gebe. „Es hat keinen Sinn, noch mehr Leute einzusetzen. Man muss ja warten, bis der Sand einwirkt. Man muss etwas hin- und herkehren, bis der Sand das Öl aufgenommen hat, dann kommt es weg“, meinte Thon am Donnerstag in „Wien heute“.