Badeschiff-Betreiber will „Flächen nicht räumen“

Die Flächen am Donaukanal sind vergeben, der Streit zwischen Badeschiff- und Adria-Geschäftsführer Gerold Ecker und der DHK ist damit aber nicht beendet. Ecker klagt gegen die Vergabe, ohne Urteil werde er die Flächen nicht freigeben.

Unter dem Motto „Adria forever“ kämpft Gerold Ecker derzeit für seine Plätze. Seit mehr als zwölf Jahren ist er Betreiber der Adria und des Badeschiffes und pachtete bisher auch die Vorflächen der beiden Gastronomien.

Diese wurden von der Donauhochwasserschutz Konkurrenz (DHK), einem Zusammenschluss der Stadt, des Bundes und des Landes Niederösterreich, neu vergeben - mehr dazu in Neue Pachtverträge am Donaukanal. Ecker darf zwar künftig weiterhin das Glashaus der Adria und ein Stück der Terrasse bewirtschaften, der Rest sowie die Landfläche vor dem Badeschiff soll künftig von anderen Gastronomiebetrieben belegt werden.

Ähnliche Fälle bereits bei Copa Cagrana

Für Ecker ein Verstoß gegen seine Rechte: „Es hat mündliche Zusicherungen der Stadt Wien, der Vizebürgermeisterin Vassilakou und der Stadträtin Sima gegeben, dass wir das weitermachen können.“ Auch deshalb werde er „die Flächen, bevor es endgültige Urteile gibt, nicht räumen.“ Die Vorwürfe weist das Büro der Stadträtin zurück. Ecker klagt nun die DHK. In insgesamt fünf Verfahren geht es sowohl um die Ausschreibung der Flächen als auch die tatsächliche Vergabe.

Ähnliche Fälle gab es bereits in der Vergangenheit. Jahrelang stritt der ehemalige Copa-Cagrana-Pächter Norbert Weber um die Gastronomiefläche. Es folgten zahlreiche Gerichtsverhandlungen, auf den frei gewordenen Flächen errichtete die Stadt den Copa Beach – mehr dazu in Umbau der Copa Cagrana beginnt.

Badeschiff-Pächter gegen Stadt

„Wien heute“ hat mit Badeschiff- und Adria-Geschäftsführer Gerold Ecker gesprochen.

Flächen bereits neu vergeben

Auch Ecker erwartet eine „jahrelange“ Auseinandersetzung. „Mir ist schon bewusst, wo da die Mächtigeren, die Stärkeren sitzen“, sagt er. Aufgeben möchte er dennoch nicht. Ein Verhalten, das für die Stadt Wien nicht neu ist.

In einer Stellungnahme gegenüber „Wien heute“ heißt es seitens der Stadt: „Wir vertrauen wie auf der Copa oder am Cobenzl auf den Rechtsstaat, denn Verträge sind auch für Herrn Ecker einzuhalten. Er steht mit seinem Verhalten einer positiven Weiterentwicklung am Donaukanal im Weg.“

Die DHK fordert die Räumung der Flächen, die künftigen Pächter haben schon erste Pläne. So soll die Fläche vor dem Badeschiff künftig an Stephanie Edtstadler, Besitzerin des Cafe Fräuleins in Neubau, vergeben werden. Geplant ist „Fräuleins fabelhafter Sommergarten“, ein Gastronomiebetrieb mit eigener Grillfläche.

Visualisierung Cafe Fräuleins am Donaukanal

Harnisch/Kogler

Für die Fläche vor dem Badeschiff gibt es schon erste konkrete Pläne

Neuvergabe als logistisches Problem für Ecker

Für Ecker würde der Verlust der Fläche vor allem logistische Probleme bedeuten, denn Strom- und Wasserversorgung des Schiffes sind an Land. „Das Badeschiff ist von Anbeginn eine betriebliche Anlage bestehend aus Teilen am Wasser und an Land mit gemeinsamer Infrastruktur. Es ist ein Betrieb, der jetzt auseinandergerissen werden soll und das ist für uns auch ein großes ökonomisches Problem“, sagt er.

Die Fläche rund um das Glashaus der Adria soll hingegen an die Vienna Waterfront GmbH verpachtet werden. Der Betrieb ist derzeit noch in der Gründung, Gesellschafter sind die Geschäftsführer von Figar & Seiler sowie Boxircus GmbH. Beide Betriebe waren bereits am Donaukanal präsent. An Figar & Seiler vermietete Ecker etwa in der Vergangenheit die Fläche vor dem Badeschiff für eine „Pop Up Gastronomie“, wie er sagt.

Mit den möglichen neuen Pächtern steht er nicht in Kontakt. „Ich bin nicht involviert, ich bin nicht informiert. Was ich erfahren habe, habe ich aus den Medien erfahren“, sagt er. Ob und wann es tatsächlich zu dieser Übergabe kommen wird, ist unklar. Derzeit bleibt der Betrieb der Adria- und Badeschiff-Vorflächen aufrecht - trotz laufender Verhandlungen. Der nächste Gerichtstermin ist Mitte November, im gleichen Zeitraum eröffnet an der Landfläche vor dem Badeschiff die Eisstockbahn.

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