Datenbank für Hunde-Zwischenfälle geplant

Eine Datenbank, in der Zwischenfälle mit Hunden gespeichert werden, ist das zentrale Ergebnis des runden Tischs zum Thema Hundehaltung. Mehrere schwere Zwischenfälle mit Hunden hatte zu dem Treffen geführt.

Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) hatte die Landesräte der Bundesländer zu dem Treffen geladen. Im Vorfeld hatte sich die zuständige Wiener Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) skeptisch geäußert, weil das Ziel des Runden Tisches unklar sei. Im Anschluss war sie im Interview mit „Wien heute“ zufrieden: „Es gab einen allgemeinen Konsens, dass es in Wien natürlich auf Grund der städtischen Situation, eine eigene Situation ist, die eine andere Regelung braucht.“

Beate Hartinger-Klein

ORF

Ministerin Hartinger-Klein kündigte eine Datenbank und eine Studie an

Studie zur „Tier-Mensch-Beziehung“

Geeinigt habe man sich auf eine Datenbank, in der Zwischenfälle gespeichert werden soll: „Wo alle Bundesländer Zugriff haben und sehen können, das ist ein problematischer Hund oder mit diesem Halter hat es schon Probleme gegeben“, so Sima. Das sei zwar schon häufiger Thema gewesen, das Treffen der Landesverantwortlichen habe es aber wieder auf die Tagesordnung gebracht. Bisher kann ein Halter mit einem Problemhund theoretisch in einer anderes Bundesland umziehen, wo dann keine Informationen über das Tier vorliegen.

Auch die Ausbildung der Halter vor Anschaffung eines Tieres sollen ähnliche Standards haben. Als „Best-Practice-Modell“ nannte Hartinger-Klein hier das steirische Modell, mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Hundeführschein. Einigen konnte man sich auf eine Studie zur „Tier-Mensch-Beziehung“. Das soll die Vetmed in rund drei Monaten genau untersuchen. Wenn die Ergebnisse vorliegen, soll der Runde Tisch fortgesetzt werden.

Ulli Sima

ORF

Die Novellierung des Tierhaltegesetzes wird am Donnerstag beschlossen

Kompetenz bleibt bei Ländern

Grundsätzlich soll die Tierhaltung weiter in der Kompetenz der Länder liegen, betonte die Ministerin im Anschluss an den Runden Tisch. Es gäbe keine Überlegungen, die Gesetze zur Hundehaltung in den Bund zu ziehen. „Das Thema ist regional zu behandeln“, sagte Hartinger-Klein. Die Ressortleiterin sprach sich auch grundsätzlich gegen eine generelle Maulkorb- und Leinenpflicht für sämtliche Hunde aus. Präventiv solle vielmehr „beim Halter“ angesetzt werden.

Dementsprechend keine Auswirkungen hat das Ergebnis des Gespräches auf die Novellierung des Tierhaltegesetzes, das am Donnerstag im Landtag beschlossen werden soll: „Ich bin guten Mutes, dass es zu einem Beschluss kommt. Wir haben in wesentlichen Punkten nachgeschärft und haben den Hundeführscheinprüferinnen und –prüfern Kompetenzen gegeben.“ Nicht kommen wird jedoch zumindest vorerst die Maulkorbpflicht. Die Grünen sahen hier noch Gesprächsbedarf - mehr dazu in Maulkorbpflicht vorerst verschoben (wien.ORF.at).

Tödlicher Hundebiss als Auslöser

Auslöser für die Verschärfung in Wien war die Attacke eines Rottweilers auf einen 17 Monate alten Buben im September in der Ziegelhofstraße. Das Kind starb nach mehreren Wochen im AKH an den schweren Verletzungen - mehr dazu in Nach Hundebiss: Bub gestorben (wien.ORF.at; 28.9.2018). Der Hund wurde eingeschläfert - mehr dazu in Rottweiler nach Attacke auf Kind eingeschläfert.

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