Neues Parlament: Ideen der Bürger gesucht

Bei der Sanierung des Parlaments wird der alte Besuchersaal durch ein wesentlich größeres Besucherzentrum ersetzt. Dafür sucht man jetzt nach Gestaltungsideen und wendet sich erstmalig an die Bevölkerung.

Das Wissen und die Ideen einer Menschenmenge für ein Projekt zu sammeln nennt man Crowdsourcing. Beim neuen Parlamentsgebäude wird das erstmals in Österreich auf bundespolitischer Ebene angewandt. Konkret sollen die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge zur Gestaltung des neuen Besucherzentrums einbringen. „Das kann von Ideen zur Barrierefreiheit, die man noch nicht bedacht hat, bis zu Digitalisierung reichen“, sagte Thomas Lang von der Stabstelle Crowdsourcing des Parlaments.

Parlamentssanierung

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Das Parlament wird seit dem Sommer des Vorjahres saniert

Die Frage, die den Menschen dafür gestellt wird, lautet: „Was soll das neu gestaltete Besucherzentrum unseres Parlaments bieten, damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger ihr Parlament, seine Arbeitsabläufe und Räumlichkeiten kennenlernen können und wollen?“ Ihre Ideen dazu können die Bürgerinnen und Bürger bis 30. November über die Website des Parlaments übermitteln. Sie müssen sich dazu nur mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren.

„Ideen, an die man sonst nicht denkt“

In den nächsten Wochen werden dazu auch mehr als 10.000 Personen in Österreich persönlich per E-Mail angeschrieben und zur Aktion aufgefordert. Die E-Mail-Adressen haben die Personen zum Beispiel bei einem Besuch des Parlaments angegeben. „Von dieser sogenannten ‚Crowd‘ erwarten wir externe Ideen, an die man sonst nicht denkt“, sagte Lang. Die besten Einsendungen werden bis Ende des Jahres ausgewählt, öffentlich gemacht und in die Planung eingebunden.

Bevölkerung in Zukunft öfter einbeziehen

Dass es überhaupt möglich ist, die Bevölkerung in diesem Rahmen mitentscheiden zu lassen, ist einem Entschließungsantrag des Parlaments aus dem Vorjahr zu verdanken. Darin hat man eine stärkere Einbindung der Bürgerinnen und Bürger durch Crowdsourcing, auch auf Bundesebene, festgelegt. In Zukunft soll es dadurch neben dem Parlament auch den Ministerien möglich sein, die Bevölkerung bei Projekten miteinzubeziehen. Das aktuelle Projekt sei eine Neuheit in ganz Europa, betonte Lang.

Antonia Hafner, wien.ORF.at

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