Waagner-Biro-Brückenbau insolvent

Auch die Waagner-Biro-Sparte Brückenbau muss Insolvenz anmelden, 40 betroffene Beschäftige wurden am Freitag zur Kündigung angemeldet. Die Sparte soll jedenfalls kurzfristig verkauft und damit weitergeführt werden.

Nach Angaben von Romana Weber-Wilfert, Insolvenzverwalterin der Waagner-Biro AG, ist der Verkauf der Waagner-Biro Bridge Systems AG diese Woche in die Wege geleitet worden. Mit mehreren Übernahmeinteressenten liefen bereits Gespräche. Sie müssen nun recht bald ihre Angebote einreichen. Bis 7. Dezember sammelt die Insolvenzverwalterin verbindliche Angebote für den Brückenbau ein.

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Waagner Biro

Bis 7. Dezember werden Angebote für die Sparte Brückenbau gesammelt

Mitarbeiter über Entgeltfonds abgesichert

Um den beabsichtigten Verkauf gesichert durchführen zu können, hat die Waagner-Biro Bridge Systems AG am Freitag ein Sanierungsverfahren angemeldet, teilte die Masseverwalterin mit. Ansprüche der betroffenen Mitarbeiter seien über den Insolvenzentgeltfonds (IEF) gesichert.

Der AKV bezifferte die Gesamtverbindlichkeiten mit gelegten Garantien, die voraussichtlich gezogen werden, mit 72,6 Mio. Euro. Im Kreditschutzverband KSV 1870 werden die Passiva inklusive Ab- und Aussonderungsrechten mit 77,6 Mio. Euro beziffert. Die Aktiva wurden mit rund 13,1 Mio. Euro angesetzt.

Neben den bereits zur Kündigung angemeldeten 40 Mitarbeitern sind von der am Freitag angemeldeten Insolvenz (Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung) 125 Gläubiger betroffen, davon 89 inländische. Es wird eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans angeboten. Der Eintritt in die Insolvenz wird mit Problemen im Zusammenhang mit einem Projekt für die Lieferung von Paneelbrücken begründet.

SBE-Insolvenz wegen Großprojekt in Russland

Ende Oktober wurde die insolvente Waagner-Biro-Tochter SBE gerichtlich geschlossen. 107 Jobs in Wien gingen damit verloren. Die SBE ging wegen verschiedener Zahlungsrückstände von Kunden einerseits und technischer Probleme andererseits pleite. Die technischen Probleme sollen von einem Lieferanten bei einem Großprojekt in Russland verursacht worden sein - mehr dazu in Waagner-Biro-Tochter insolvent: 107 Jobs weg.

Zuvor hatte sich auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eingeschaltet. Er telefonierte mit dem Kronprinzen von Abu Dhabi wegen schleppender Zahlungen für ein Louvre-Bauprojekt - mehr dazu in Waagner-Biro: Kurz telefonierte mit Abu Dhabi.

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