Verein Wiener Jugendzentren wird 40

Der Verein Wiener Jugendzentren feiert sein 40-jähriges Bestehen. An 38 Standorten in 17 Bezirken werden Kinder und Jugendliche betreut. In Zukunft sollen Mädchen noch stärker gefördert werden.

Gegründet wurde der Verein 1978 in der Brigittenau. Er sei ein integraler Bestandteil der Stadt, lobte Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Freitag - wobei er darauf verwies, dass insgesamt 23 geförderte Vereine in der Jugendarbeit tätig sind. Der städtische Verein Wiener Jugendzentren ist der größte unter ihnen, er erhält jährlich 14,5 Mio. Euro Basissubvention.

Jugendzentrum

ORF

Unter den täglichen Gästen sind etwa die Hälfte Stammgäste

„Jugend ohne Enge“ mit Themenvielfalt

Eine „Jugend ohne Enge“ werde ermöglicht, so Czernohorszky. Von der Religion bis hin zur Liebe, von Gewalt bis zur Toleranz, kein Thema werde ausgespart, heißt es. Auch wenn sich die Probleme in den letzten Jahren geändert haben, sind die grundsätzlichen Fragen laut Ilkim Erdost, Geschäftsführerin der Wiener Jugendzentren, gleich geblieben: „Wer bin ich als Bub, wer bin ich als Mädchen, wie passe ich in diese Stadt, wie passe ich in diese Gruppe hinein, wer möchte ich in Zukunft als Erwachsener sein?“

„Einen Raum zu bieten, in dem über Konflikte ganz locker geredet wird“, formulierte Gemeinderätin Marina Hanke (SPÖ), stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Gemeinderätin Marina Hanke (SPÖ), gegenüber „Wien heute“ das Ziel.

„Einen Ausbildungsplatz zu finden, eine Ausbildung zu machen, den Anforderungen zu entsprechen, das ist für viele nicht ganz einfach. Da gibt es sehr viele Irritationen am Übergang Schule-Beruf, zum Teil viele Warteschleifen und Frustration“, sagte Manuela Smertnik, pädagogische Leiterin der Wiener Jugendzentren.

Unterstützung für junge Frauen

Durchschnittlich kommen 75 Besucher pro Tag in eine der Kids-Begegnungszonen, wobei betont wird, dass die Hälfte davon Stammgäste sind. Einen Konsumzwang gibt es dort nicht. Bei den jüngsten Gästen ist das Geschlechterverhältnis noch sehr ausgeglichen. Später überwiege der Burschenanteil - da Buben offenbar Räume rascher für sich in Anspruch nehmen, hieß es vom Verein.

Darum arbeite man daran, junge Frauen zu unterstützen, sich den Raum zu nehmen, der ihnen zustehe, so Marina Hanke. Auch der gendersensiblen Jugendarbeit ist ein aktueller Schwerpunkt gewidmet. Denn es gebe immer vielfältigere Lebensentwürfe, gleichzeitig aber auch den Trend hin zu konservativen Rollenbildern, wie Vereinsobfrau Ilkim Erdost befand.

In Zukunft sollen Geschlechterrollen noch mehr hinterfragt werden. So gibt es etwa Angebote wie Mädchenfußball oder aber Teestunden für Burschen, in denen sie über sensible Themen reden können. Im nächsten Jahr sollen in rund 500 Workshops Jugendliche zu ihren Wünschen und Vorstellungen für ihr Leben in der Stadt befragt werden.

Link: