Christkindlmarkt: Standvergabe nach Punkten

Jahrelang hat es Kritik an der intransparenten Standvergabe beim Christkindlmarkt auf dem Rathausplatz gegeben. Heuer soll sich das ändern: Erstmals wurden die Hütten nicht von einer geheimen Jury, sondern per Punktesystem vergeben.

Mit einem Stand auf dem Christkindlmarkt lässt sich in der Vorweihnachtszeit gutes Geld verdienen, gerade an einem Hotspot, wie es der Rathausplatz ist. Bis jetzt konnte man als Außenstehender aber nur schwer nachvollziehen, wer welche der insgesamt 154 begehrten Hütten bekommt. Heuer haben die Organisatoren das Bewerbungsprozedere geändert: Jeder, der auf dem Rathausplatz etwas verkaufen will, musste sich online registrieren und per Formular bewerben.

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Statt einer geheimen Jury entscheidet jetzt ein Punktesystem

Bekanntheit bringt Punkte

Nach einem Punktesystem wurde dann vom fünfköpfigen Vorstand des Betreibervereins entschieden, wer den Zuschlag bekommt. Den Vorzug sollten dabei vor allem altes Handwerk und fair produzierte Produkte bekommen, darüber hinaus wurde etwa die Standgestaltung bewertet. „Aber natürlich gibt es auch personenbezogene Punkte: Hat man sich schon in so einem Bereich bewährt, arbeitet man mit den Organisatoren gut zusammen oder ist das Personal eingeschult“, so Akan Keskin, Obmann des Vereins im „Wien heute“-Interview.

Kaum neue Standler am Christkindlmarkt

Transparenter als früher sollte heuer die Standlvergabe beim Christkindlmarkt am Rathausplatz ablaufen.

Durch die aufwendigere Bewerbung habe es heuer statt wie bisher 700 nur 350 Interessenten gegeben, sagen die Veranstalter. Trotzdem werden ab Freitag nur acht der Hütten von neuen Standlern betrieben, der Rest von alteingesessenen: „Wenn man schon einmal drinnen ist, geht es leichter, weil man schon bekannt ist. Für mich hat sich nicht viel geändert, ich musste mich wie jedes Jahr bewerben“, schildert Zbigniew Maziak, der seit neun Jahren einen Stand auf dem Rathausplatz betreibt. Kaum Änderungen bestätigt auch Roswitha Neumeister, Standlerin seit 36 Jahren.

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Eine „Erbpacht“ auf Stände soll es laut Betreibern nicht geben

Keskin: Keine „Erbpacht“ auf Stände

Dass es eine Art „Erbpacht“ auf Stände gibt, bestreitet Keskin. „Nein, das nicht. Es kommt vor allem darauf an, dass wir einen Branchenmix haben wollen. Wenn die Produkte zu dem Branchenmix passen, können die Standler auch weitermachen.“ Dieses Weitermachen hat jedenfalls seinen Preis: Zwischen 2.500 Euro für kleine Kunsthandwerksstände, bis zu 35.000 Euro für große Punschhütten zahlen die Betreiber für sechs Wochen Vorweihnachtszeit.

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