Bevölkerungsanstieg in der Peripherie

Laut aktueller Statistik wird Wien im Jahr 2027 die Zwei-Millionen-Einwohner-Grenze erreichen. Leben werden die zusätzlichen Bewohner vor allem in der Donaustadt, Simmering und in der Brigittenau, da dort auch viel gebaut wird.

Wien hat - was es nur alle vier Jahre tut - wieder eine Bevölkerungsprognose erstellt. Aus dieser geht hervor, dass Wien nach Jahren der Zuwächse künftig nur noch mäßig wachsen wird. Zurückgehen wird die Bevölkerungszahl laut den Berechnungen der Statistik-Magistratsabteilung 23 vor allem in den sogenannten Bobo-Bezirken westlich der Innenstadt. Treffen wird es vor allem Mariahilf. Hier wird es in den nächsten 20 Jahren ein Minus von mehr als vier Prozent geben.

Grafik zur Bevölkerungsentwicklung in Wien

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/MA23

Bei der Stadt führt man das auf die derzeit hier lebenden jungen Erwachsenen zurück, die, sobald sie Familie haben, in weniger dicht besiedelte Neubaugebiete ziehen. Insgesamt wird Wien weiter kräftig wachsen, aber nicht mehr so stark wie bisher. Bis 2048 werden in Wien 2.178.000 Bewohner leben. Das sind um 289.000 Menschen mehr als 2018 (die heutige Größe von Graz), ein Plus von 15,5 Prozent.

Passanten in der Mariahilfer Straße

ORF.at/Carina Kainz

Für 2018 wird mit einem Zuwachs von 8.500 Menschen in Wien gerechnet

Mehr Bewohner durch hohe Geburtenrate

Seit 2001 ist Wien um 340.000 Menschen gewachsen. Eine derartige Entwicklung gab es zuletzt in der Monarchie. Verantwortlich dafür waren vor allem die Arbeitsmarktöffnung für die EU-Nachbarstaaten im Osten sowie die Ankunft jener Menschen, die vor dem Krieg in Syrien oder Afghanistan geflohen sind.

Wien wächst, aber nicht so schnell

Wien wächst weiter und wird 2027 die Zwei-Millionen-Marke knacken. Das Wachstum wird aber gebremst, so die Bevölkerungsprognose.

Der Zuzug fällt in Zukunft moderater aus. So wird für das Jahr 2018 mit einem Plus von rund 8.500 Menschen gerechnet. Laut Stadt Wien wird etwa der Zuzug aus Osteuropa deutlich weniger werden, da dort das Lohnniveau steige und die Bevölkerung teils sogar schrumpfe. Auch die Zuwanderungsbilanz aus der Türkei ist inzwischen ausgeglichen. Stark dürfte die Zuwanderung hingegen aus Deutschland bleiben.

Künftig wird sich das Wachstum aber nicht mehr - wie derzeit - hauptsächlich durch Migration ergeben, sondern zu 50 Prozent auch durch Geburten. Denn deren Rate ist in Wien positiv, was sich laut MA 23 nicht ändern dürfte. Grund für den Kindersegen: Die Bevölkerung Wiens ist zuletzt deutlich jünger geworden, es befinden sich mehr Frauen im „gebärfähigen“ Alter als früher - mehr dazu Geburtenstärkstes Jahr seit 2. Weltkrieg.

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