„Harter“ Brexit würde Tourismus treffen

Sollte sich die britische Premierministerin Theresa May nicht durchsetzen und doch ein „harter“ Brexit kommen, hätte das auch Auswirkungen auf Wien. Der Handel wäre zwar kaum betroffen, dafür aber Pharmabranche oder Tourismus.

Zwischen Wien und Großbritannien gibt es kaum wirtschaftliche Verflechtungen: Die Wiener Wirtschaftskammer erwartet im Fall eines „harten“ Brexits, also eines Austritts Großbritanniens ohne vertragliche Basis mit der Europäischen Union, einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in der Größenordnung von 0,1 Prozent. Nur etwa 2,2 Prozent der weltweiten Wiener Exporte gehen auf die Insel. Zwei Prozent der Waren, die Wien importiert, kommen aus dem Vereinigten Königreich.

Wien würde als Urlaubsziel verlieren

Einzelne Branchen könnten den Brexit allerdings auch in Wien deutlich zu spüren bekommen. Die Pharmaindustrie etwa - denn sie macht rund ein Fünftel ihrer Exportumsätze mit Großbritannien. Hier könnte es zu deutlichen Rückgängen im Absatz kommen. Aber auch der Wien Tourismus wird den Brexit negativ zu spüren bekommen. Vor allem aufgrund von Währungsschwankungen könnte Wien für die Briten als Urlaubsort deutlich teurer werden. Bisher ist Wien für die Briten das Top-Urlaubsziel in Österreich, mit über 700.000 Nächtigungen pro Jahr.

Zudem könnte der Austritt Großbritanniens in vielen kleinen Details spürbar werden: So etwa im „Erasmus“-Austausch Programm für Studierende. Derzeit verbringen mehrere hundert Studentinnen und Studenten pro Jahr mithilfe von Erasmus ein oder mehrere Semester auf der Insel. Ob das nach einem Brexit noch möglich sein wird, bleibt offen.