Spaltung in FPÖ Favoriten abgewendet

In Favoriten haben am Montag fünf von 24 FPÖ-Bezirksräten ihren Austritt aus dem blauen Klub bekanntgegeben. Am Dienstag nahmen sie den Schritt nach Gesprächen mit FPÖ-Landesobmann Johann Gudenus wieder zurück.

Der geschäftsführende Landesobmann und Parlamentsklubchef Gudenus und die Wiener Landesmannschaft waren während der Ereignisse mit der zweitägigen Klubsitzung in Bad Blumau beschäftigt. Unmittelbar nach deren Ende wurden die fünf abtrünnigen Abgeordneten am Dienstagnachmittag zu Gesprächen geladen.

„Rein menschliche Gründe“ für Austritt

„Jene fünf Bezirksräte, welche ihren Austritt aus dem Klub der Favoritner FPÖ bekannt gegeben haben, widerrufen diesen und kehren in den Verbund ihrer politischen Familie zurück“, teilte Gudenus danach per Aussendung mit. „Rein menschliche Gründe“ seien für das Abspaltungsmanöver der fünf Mandatare - dem Vernehmen nach eine Gruppe rund um den früheren Bezirksklubchef Wolfgang Fasching - ausschlaggebend gewesen, wurde versichert.

Die Bezirks-SPÖ, die das Ausscheren der blauen Kollegen zuvor öffentlich gemacht hatte, vermutet freilich anderes. Sie interpretierte den Schritt als Abkehr von der eigenen Partei, da diese auf Bundesebene „ihr wahres Gesicht als Partei der sozialen Kälte“ zeige. Außerdem störten sich die betreffenden FPÖ-Bezirksräte an der Dichte der Burschenschafter in der eigenen Fraktion, analysierte Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) in einer Aussendung.

Harter Kampf um Spitze in Favoriten

Stimmt alles nicht, konterte Gudenus sinngemäß: „Die tägliche rote Lügenpropaganda hat ein bereits unerträgliches Ausmaß erreicht und bestärkt jeden einzelnen von uns, noch stärker zusammenzuhalten und auch über die eine oder andere menschliche Differenz wieder die starke Gemeinsamkeit zu finden bzw. den politischen Blick auf das eigentliche Ziel, die weitere Erstarkung der FPÖ zu legen.“

Favoriten ist als großer Flächenbezirk seit Jahren wichtiges Terrain für die Wiener FPÖ. Hier liefert man sich seit geraumer Zeit ein hartes Duell mit der SPÖ. Bei der vergangenen Bezirksvertretungswahl schafften es die Roten im 10. Bezirk gerade noch mit gut zwei Prozentpunkten Vorsprung auf Platz eins.