KH Nord: Abrechnungen überteuert
Ob der mittlerweile berühmt-berüchtigte KH-Nord-Bauzaun um rund 840.000 Euro oder Erdarbeiten, die statt 9.000 Euro mehr als 70.000 Euro gekostet haben: Fälle von völlig überteuerten Arbeiten wie diese haben immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Sie tauchen oft auf, wie die Rechnungsliste des Krankenanstaltenverbunds (KAV) zeigt.
ORF.at/Christian Öser
Viele Rechnungen seien zehn bis 90 Prozent überhöht, behauptet KAV-Direktor Herwig Wetzlinger. „Der Wettbewerb ist mittlerweile so, dass in der Hauptausschreibung Preise verhandelt werden, die wahrscheinlich sehr nahe an die Herstellungskosten kommen, also ohne Gewinnaufschläge. Erst wenn der Hauptauftrag erteilt ist, dann versucht die Firma in der Regel durch Zusätze oder Mehrkosten die fehlenden Gewinne zu lukrieren.“
KAV kritisiert Abrechnungen
KAV-Direktor Herwig Wetzlinger kritisiert die Bauwirtschaft. Mit seinen Vorwürfen ist er nun an die Öffentlichkeit gegangen.
Keine weitere Baukostenexplosion
Um überhöhte Rechnungen nicht zu bezahlen, wird jede mit einem standardisierten Verfahren überprüft. Der Steuerzahler soll nicht draufzahlen, beteuert der KAV. Zumindest nicht mehr als die bereits auf offiziell 1,3 Milliarden Euro explodierten Baukosten.
„Der öffentliche Auftraggeber kann und darf es sich nicht gefallen lassen. Denn ab dem Zeitpunkt wenn ich Zahlungen für nicht erbrachte Leistungen leiste, komme ich ja in die strafrechtliche Beurteilung. Dann spreche ich von Untreue und Betrug“, so Wetzlinger.
Links:
- Preisverdächtiger Unfug im KH Nord (wien.ORF.at; 22.11.2018)
- KH Nord: Wehsely weist Verantwortung von sich (wien.ORF.at; 12.11.2018)
- KH Nord: „Von langer Hand vorbereiteter Deal“ (wien.ORF.at; 6.11.2018)
- KH Nord (KAV)
- „Kurier“-Artikel