Musikvereinschef tritt ab

Einer der wichtigsten Intendantenjobs der klassischen Musik wird frei: Thomas Angyan, Chef des Wiener Musikvereins, wird seinen bis 2020 laufenden Vertrag nicht verlängern. Es sei Zeit, Jüngeren das Ruder zu überlassen, teilte Angyan mit.

Mit Angyan tritt ein Urgestein der Klassikwelt ab. Anlässlich der Generalversammlung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien am Mittwoch gab der gebürtige Wiener bekannt, dass er für keine weitere Amtszeit mehr zur Verfügung stehen werde.

Portrait Angyan

APA/Georg Hochmuth

150-Jahr-Jubiläum 2019/2020 als Karriereschlusspunkt von Thomas Angyan

Vom Juristen zum längst dienenden Intendanten

Angyan steht dem Musikverein seit 1988 vor - mit 32 Jahren an der Spitze wird er zu seinem Amtsende der längstdienende Intendant der Gesellschaft sein. Für den 65-Jährigen sei auch das anstehende Jubiläum des Musikvereins - in der Saison 2019/20 feiert man den 150. Jahrestag der Eröffnung - „der richtige Zeitpunkt“, um seinen Vertrag nicht mehr zu verlängern.

Gleichzeitig verwies Angyan auf die Errungenschaften im Rahmen seiner Intendanz, angefangen beim Bau der vier neuen Säle, der Renovierung und Klimatisierung des Gebäudes bis zum Ausbau des Programms, das mittlerweile mehr als 800 Veranstaltungen umfasst. Zudem wurden über 100 Auftragswerke an 55 Komponistinnen und Komponisten vergeben.

Schwarze Fahne am Gebäude des Musikvereins

ORF

Der Musikverein erhielt unter Angyans Ära vier neue Säle

Angyan wurde am 16. März 1953 in Wien geboren und studierte nach der Matura zunächst Rechtswissenschaften, bevor er sich nach seinem Abschluss und einer Anstellung bei einer Londoner Bank dem Musikmanagement widmete. Weitere Stationen waren die Jeunesse Musicale, das Musikfest im Rahmen der Wiener Festwochen sowie das Gustav Mahler Jugendorchester, bevor er 1987 zum Nachfolger von Albert Moser an der Spitze des Musikvereins designiert wurde.

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