Konzerthaus ist schuldenfrei

6,41 Millionen Euro Kredit hat das Konzerthaus für seine Generalsanierung aufnehmen müssen. Jetzt teilte Intendant Matthias Naske mit, dass der Kredit zum Jahreswechsel getilgt sein wird.

17 Jahre nach Abschluss der Generalsanierung gelang es Naske gemeinsam mit Konzerthaus-Präsident Christian Konrad, sich mit Bund und Stadt zu einigen. Bund und Stadt beteiligen sich demnach mit jeweils 1,5 Mio. Euro, die kreditgebende Bank erlässt 320.500 Euro während die restlichen 3,09 Mio. Euro aus Eigenmitteln der Wiener Konzerthausgesellschaft aufgebracht werden können.

Konzerthaus

APA/Neubauer

Das Konzerthaus, ein Tempel der Musik

„Der substantielle Beitrag durch die Mittel des Bundes und der Stadt Wien, aber auch der eigene Anteil an der Tilgung des Kredits sind ein Zeichen für die Lebendigkeit und Relevanz des musikalischen Geschehens im Wiener Konzerthaus“, sagte Matthias Naske. Er sei sehr dankbar für die Unterstützung der öffentlichen Hand und ebenso dankbar allen Wienerinnen und Wienern, die das Wiener Konzerthaus zu einem der attraktivsten Konzertorte der Welt machen würden, so Naske.

„Eines der besten Konzerthäuser der Welt“

Während der Generalsanierung in den Jahren 1998 bis 2001 wurden dringend notwendige Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt und das Haus zukunftsgerecht auf internationalen Standard gebracht. Das Wiener Konzerthaus ist nach eigenen Angaben hierdurch baulich, funktional und akustisch zu einem der besten Konzerthäuser der Welt geworden und bewährt sich auf einem – auch im internationalen Vergleich – beispielgebenden funktionalen Niveau.

Conchita präsentierte neue CD mit Wiener Symphonikern im Konzerthaus

ORF

Conchita präsentiert ihre neue CD

Allein die seit der Saison 2011/12 um 26,6 Prozent gestiegenen Besucherzahlen belegen die hervorragenden Voraussetzungen des Wiener Konzerthauses. Allerdings hatte die Generalsanierung schließlich Gesamtkosten in der Höhe von 42,8 Mio. Euro statt der ursprünglich budgetierten 28,0 Mio. Euro verursacht. Während ca. 1,0 Mio. Euro der Mehrkosten durch höhere Spendeneinnahmen und 7,4 Mio. Euro von der Wiener Konzerthausgesellschaft finanziert wurden, blieben Verbindlichkeiten in der Höhe von 6,41 Mio. Euro ungedeckt.

Neue Möglichkeit zu Qualität und Exzellenz

Das Wiener Konzerthaus als fixer Bestandteil der heimischen Musikszene könne jetzt befreit in die Zukunft blicken, betonte Kulturminister Gernot Blümel: "Damit eröffnen sich für diese Institution neue Möglichkeiten, die weiter zu Qualität und Exzellenz beitragen werden. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler stimmte dem zu: "Die Entschuldung ermöglicht dem Wiener Konzerthaus einen neuen Handlungsspielraum, um weiterhin seinen Platz in der europäischen A-Liga zu sichern.“

Fassade des Wiener Konzerthauses

Herbert Schwingenschlögl

Konzerthaus von außen

Konzerthaus-Präsident Konrad bestätigte knapp: „Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte des Hauses. Die Wiener Konzerthausgesellschaft erhält und betreibt das Wiener Konzerthaus bereits in der 106. Saison. Der überwiegend privat getragene, nicht auf monetären Gewinn gerichtete Trägerverein sah sich noch vor wenigen Jahren mit einer betriebswirtschaftlichen Konstellation konfrontiert, die die langfristige Integrität der künstlerischen Planung und der Unabhängigkeit gefährdete.

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