Alkoholisierte Vierfach-Mutter ohrfeigte Polizist

Einer alkoholkranken Mutter sind in Wien-Donaustadt vier Kinder abgenommen worden. Die betrunkene 42-Jährige - ein Vortest ergab laut Polizei 2,88 Promille - ohrfeigte einen Polizisten und wurde festgenommen.

Eine Bekannte der Familie rief die Polizei zu Hilfe. In ihrer Wohnung in der Donaustadt fanden die Beamten auch die Betrunkene vor, die auf einer Couch im Wohnzimmer schlief. Die 35-jährige Mieterin und ihr Mann, die selbst zwei Kinder haben, berichteten von der Alkoholkrankheit der 42-Jährigen, die am Samstag ihre drei größeren Kinder bei der Familie „abgegeben“ habe. Das vierte Kind - ein einmonatiger Säugling - war beim Vater daheim im Nachbarhaus gelassen worden.

Mutter vier Kinder abgenommen

Einer Familie in der Donaustadt sind vier Kinder, darunter ein Säugling, abgenommen worden. Die Mutter hat ein Alkoholproblem.

Wohnung der Familie stark verschmutzt

Die 42-Jährige wurde geweckt und zu befragen versucht. Sie wollte aber keinen Ausweis zeigen, habe die Polizisten ignoriert und „wollte eine Weinflasche öffnen“, berichtete Polizeisprecher Harald Sörös. „Erst nach langer Diskussion stimmte die Frau zu, die Beamten zur weiteren Sachverhaltsklärung in ihre eigene Wohnung zu begleiten.“ Am Weg dorthin sei sie sehr aggressiv gewesen und habe herumgeschrien.

Die Wohnungstür öffnete der 47-jährige Vater der vier Kinder. „In der Wohnung herrschte Chaos und starke Verschmutzung“, so der Sprecher. In die folgende Befragung durch die Beamten habe sich die 42-Jährige erneut mehrfach laut eingemischt und plötzlich einem der Polizisten eine Ohrfeige verpasst. Darauf wurde sie festgenommen. Ein Alkoholtest ergab einen Messwert von 2,88 Promille. Um die Kinder kümmert sich nun die Wiener Kinder- und Jugendhilfe.

Kinder auf Pflegeltern, Vater und Jugendamt verteilt

Der elfjährige Bub und seine achtjährige Schwester sind mittlerweile bei ihrem leiblichen Vater, der sie sehr gut versorgen könne, sagte Andrea Friemel von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) der APA: „Der Vater arbeitet mit uns zusammen und scheint uns einstweilen sehr geeignet“, sich um die Geschwister zu kümmern.

Das fünf Jahre alte Mädchen wurde in ein Krisenzentrum der Stadt Wien gebracht. Um das Jüngste, ein knapp ein Monat altes Mädchen, kümmern sich vorläufig Krisenpflegeeltern. Das Jugendamt stehe in Kontakt mit Verwandten der beiden Kinder. Ob sie die Verantwortung für die Mädchen übernehmen können bzw. dürfen, muss erst abgeklärt werden.

Die Kinder seien so weit altersentsprechend entwickelt, auch die jüngste Schwangerschaft sei unauffällig verlaufen, sagte Friemel, deren Behörde die sechsköpfigen Familie seit mehreren Jahren betreut. Was die Hygiene und Versorgung betreffe, seien die Kinder allerdings in keinem guten Zustand gewesen, bestätigte Friemel.