Häupl: „Trinke weniger Spritzer“

Er trinke weniger Spritzer als früher, sagt Altbürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Zudem gibt er im ORF-Interview Einblicke über sein Leben nach der Politik. So würde das Einkaufen zwei Stunden dauern - „wegen der vielen Selfie-Wünsche.“

„Ich habe vorher weit weniger getrunken, als man angenommen hat und jetzt wahrscheinlich noch weniger. Ich komme auf der anderen Seite viel mehr zum Sport als vorher. Das tut meiner Gesundheit sehr gut“, sagte Häupl im Interview mit Patrick Budgen anlässlich des „Wien heute“-Jahresrückblicks. „Das mit dem Spitzwein ist ja auch ein Imageteil geworden.“

Häupl Jahresrückblick

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„Ich lebe gesünder als früher“, so Häupl

„Mache doppelt so viel Sport“

„Ich lebe gesünder als vorher, obwohl ich bereits vor 30 Jahren zum Rauchen aufgehört habe“, so der ehemalige Bürgermeister, der das Amt im vergangenen Mai an Nachfolger Michael Ludwig (SPÖ) übergab. „Beim Essen muss ich ein bissl aufpassen und ungefähr doppelt so viel Sport machen als vorher.“

Die neue Rolle als Ex-Politiker macht sich laut dem 69-Jährigen auch beim Einkaufen bemerkbar. „Ich koche sehr gerne. Das schließt mit ein, dass man einkaufen geht. Ein normaler Mensch würde für das Einkaufen vermutlich zwanzig Minuten brauchen, ich brauch fast zwei Stunden. Es gibt immer wieder Gespräche, Selfiewünsche in der Schlange bei der Supermarktkassa. Das ist schon spaßig.“

Keine Zeit für Facebook

Seit dem Ausscheiden aus dem Amt sei er kein unpolitischer Mensch geworden. Der Blick in die Zeitung erhöhe manchmal noch den Blutdruck, wie er sagte. „Ärgerlich ist manches schon, das ist keine Frage. Emotionell kann ich mich noch nicht entziehen.“ Dennoch will er kein „Balkonmuppet“ sein, der die Tagespolitik kommentiere.

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Will nicht der „Balkonmuppet“ sein

„Bei grundsätzlichen Dingen tu ich es sowieso. Bezüglich der Meinungsfreiheit habe ich mich ja sehr dezidiert geäußert. Das sind Dinge, die gehen nicht, wenn Menschenrechte oder Verfassungsgrundsätze in Frage gestellt werden“, so Häupl. Zudem würden immer wieder Politik-Weggefährten um vertrauliche Gespräche bitten. „Das sind beileibe nicht nur Parteifreunde, sondern durchaus auch von anderen Parteien. Erwin Pröll, Walter Nettig, Bernhard Görg - man kann ja über Parteigrenzen hinweg eine Freundschaft entwickeln.“

Auch selbstkritische Töne gab es vom ehemals mächtigen Chef der Wiener Stadt-Roten, vor allem hinsichtlich des Privatlebens. „Jeder weiß, ich bin zum dritten Mal verheiratet. Natürlich zahlt man seinen Preis für diese Form des Lebens. Das ist mir beileibe nicht alles gelungen, keine Frage.“ Beziehungen zu pflegen sei Häupl deshalb im Leben nach der Politik ein Anliegen. Auf Soziale Netzwerke will er allerdings nicht zurückgreifen. Dafür habe er nicht die Zeit.