S1-Baustart könnte sich erneut verzögern

Der Baustart für die Wiener Nordostumfahrung (S1) könnte sich auf 2020 verzögern. Zwar ist die Umweltverträglichkeitsprüfung seit März abgeschlossen. Allerdings fehlen jetzt noch der Wasserrechts- und der Naturschutzbescheid.

Unabhängig von der Umweltverträglichkeitsprüfung müssen bei derartigen Bauprojekten auch noch Wasserrechts - und Naturschutzbescheide von den betroffenen Ländern eingeholt werden. Das kann dauern, wie Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag, im Radio-Wien-Interview sagte: „Es dauert sehr lange, bis diese Verfahren abgeschlossen sind. Aber in Anbetracht der Komplexität dieser Vorhaben ist es für mich nachvollziehbar, dass diese Zeit in Anspruch genommen werden muss.“

Visualisierung Lobautunnel

ASFINAG

Visualisierung Lobautunnel

Bescheide in halbem Jahr erwartet

Der Lobautunnel sei eines der komplexesten Infrastrukturprojekte, die in Österreich jemals umgesetzt wurden. Die Unterlagen für Wasserrecht und Naturschutz für den Bereich zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn wurden Ende 2017 bei den zuständigen Ländern Wien und Niederösterreich eingereicht. „Zu diesen Unterlagen wurden dann von den Sachverständigen der zuständigen Behörden noch vertiefende Unterlagen eingefordert. Es sind jetzt aber sämtliche Unterlagen bei der Behörde vorliegend. Wir erwarten den Bescheid für Frühjahr 2019“, so Walcher.

Ein ähnliches Verfahren gilt es auch für den Tunnel selbst zu bewältigen: „Wo wir Wasser- und Naturschutzrecht im Dezember eingereicht haben. Hier sind die Unterlagen sehr umfangreich.“ Mit den Tunnelbescheiden rechnet die Asfinag in etwa einem halben Jahr. Ob der geplante Baustart 2019 hält ist allerdings fraglich: „Es ist davon abhängig, wie schnell die Bescheide zu Naturschutz und Wasserrecht bei uns einlangen und ob es dann noch einmal Einsprüche beim Bundesverwaltungsgericht gibt - es könnte daher sein, dass der tatsächliche Baubeginn im Frühjahr 2020 ist.“

Grafik zeigt die Wiener Nordostumfahrung mit Lobautunnel

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/ASFINAG

Der Plan für den Bau - ob „Ende 2019“ hält, ist offen

Einspruch möglich

Auch bei Naturschutz und Wasserrecht können dieselben Parteien, die bereits bei der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Einspruch erhoben haben, erneut Einspruch erheben. Dennoch rechnet Walcher damit, spätestens im Frühjahr 2020 mit dem Bau des nördlichen Abschnitts beginnen zu können: „Der Bau des Tunnels ist - und das war immer so geplant - ab 2021/22 geplant.“ Das 19 Kilometer lange Megaprojekt ist mit 1,9 Milliarden Euro veranschlagt.

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