Netrebko singt bei Opernball-Eröffnung

Starsopranistin Anna Netrebko wird am 28. Februar gemeinsam mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov bei der Eröffnung des Wiener Opernballs auftreten. „Wir haben eine große Freude“, sagt Direktor Dominique Meyer.

Die Sängerin wird zuerst „Il bacio“ von Luigi Arditi darbieten und dann gemeinsam mit Eyvazov noch „O soave fanciulla“ aus „La Boheme“ von Giacomo Puccini singen. Es ist bereits der dritte Auftritt von Netrebko am Opernball, zuletzt glänzte sie bei der Eröffnung 2007 als „Manon“. „Netrebko hat gerne zugesagt, sie ist dem Haus sehr verbunden. Und sie liebt den Opernball“, so Meyer. Für Evyazov ist es eine Premiere - er wird „Nessun dorma“ aus „Turandot“ von Giacomo Puccini singen.

Anna Netrebko und ihr Ehemann

ORF

Netrebko und Ehemann Eyvazov treten immer wieder gemeinsam auf

Organisatorin Maria Großbauer bleibt auch in ihrem dritten Jahr ihrem Motto „Alles Oper“ treu, wie sie am Mittwoch bei der Präsentation aller Details sagte. Somit werden sich erneut Zitate aus diversen Opern durch das Haus ziehen. Dabei wird auch das 150. Jubiläum des 1869 eröffneten Hauses am Ring entsprechend gewürdigt.

„Dancing Stars“ als neue Zeremonienmeister

Die wohl größte Neuerung ist ein Personalwechsel: Der langjährige Zeremonienmeister des Balls, Roman Svabek, ist nicht mehr mit dabei. Für die Eröffnungschoreografie und die beliebten Quadrillen ist heuer die oberösterreichische Tanzschule Santner verantwortlich. „Wir haben schon eine Menge an Ideen“, sagten die Geschwister Maria und Christoph Santner im Vorfeld. Für die beiden wird es eine doppelte Premiere: Die aus der ORF-Sendung „Dancing Stars“ bekannten Tänzer haben den Ball noch nie besucht.

Opernball 2019

ORF/Roman Zach-Kiesling

ORF-Moderatoren, die Organisatoren und Debütanten präsentierten sich am Mittwoch: Christoph Wagner-Trenkwitz, Alfons Haider, Debütantin, Staatsoperndirektor Dominique Meyer, Opernballorganisatorin Maria Großbauer, Debütant, Barbara Rett, Karl Hohenlohe (v. l. n. r.)

Das Wiener Staatsballett tanzt bei der Eröffnung zu „Morgenblätter“, einem Walzer von Johann Strauß, in einer eigens für den Opernball geschaffenen Choreografie von Florence Clerc. Die 144 Debütantenpaare kommen heuer aus 13 verschiedenen Ländern. Ihr - erstmals von der Tanzschule Santner gestalteter - Eröffnungstanz passt zum 150-jährigen Jubiläum.

Anna Netrebko eröffnet den Wiener Opernball

Einmal im Jahr verwandelt sich die Wiener Staatsoper in den schönsten Ballsaal der Welt. Heuer wird Anna Netrebko gemeinsam mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov bei der Eröffnung auftreten.

Gardemusik nimmt Gäste in Empfang

Im „Kaiser Franz Josef I. Rettungs-Jubel-Marsch“ von Johann Strauß sind Teile der Kaiserhymne zu hören. Und der Monarch war bei der Eröffnung auch anwesend, wie Großbauer sagte. Zünftig geht es auch vor der Oper zu: Auf dem roten Teppich nimmt erstmals eine Truppe der Gardemusik die Opernballgäste mit Regimentsmärschen aus dem Jahr 1869 musikalisch in Empfang.

Es gibt aber nicht nur akustische, sondern auch visuelle Neuerungen: Die Grazer Film- und Projektionskünstler OchoReSotto werden unter dem Titel „Arkestra of Light“ ein mehrdimensionales Lichtkunstspektakel auf die Front der Wiener Staatsoper projizieren. Grafische Elemente, historische Abendzettel, eine Collage von Dirigenten, Komponisten und Sängern sollen dem Haus „eine lebendige und neue monumentale Ausstrahlung“ verleihen, wie es hieß.

Kopfschmuck von Donatella Versace

Bei der Gestaltung der Tiara für die Debütantinnen gelang Großbauer ein großer Wurf. Heuer wurde das Schmuckstück von Modeikone Donatella Versace entworfen. „Ich habe eine große Freude“, sagte Großbauer bei der Präsentation. Das Design der mit 380 Swarovski-Kristallen verzierten Tiara nimmt Bezug auf eine Schlüsselszene der Oper „Das Rheingold“ von Richard Wagner. Ob die Designerin selbst zum Ball kommen wird, ist noch unklar. „Herzlich eingeladen haben wir sie natürlich“, meinte Großbauer.

Opernball Tiara

APA/Herbert Neubauer

Die mit Swarovski-Kristallen verzierte Tiara

Dafür kommt ein anderer Gast auf jeden Fall: Richard Lugner will den Ball wie alle Jahre besuchen. Einen Stargast hat der Baumeister laut eigenen Angaben bereits an der Angel, zur Vorsicht wurde offenbar aber auch ein Zweitgast engagiert: „Wenn der Erstgast kommt, dann kommen alle beide. Wenn nicht, dann nur der Zweitgast“, sagte der 86-Jährige.

5.150 Gäste, 1.300 Flaschen Sekt, 1,1 Mio. Euro Gewinn

Welch enormes Spektakel der Opernball ist, zeigen schon die Zahlen: Die Staatsoper lukriert durch das Fest einen Gewinn von 1,1 Mio. Euro. Am Ballabend sind 7.230 Personen in der Wiener Staatsoper, davon 5.150 Ballgäste. Das Jungdamen- und Jungherren-Komitee wird von 144 Paaren gebildet, 16 Paare stehen als Reserve bereit.

Opernball

APA/Helmut Fohringer

Der heurige Opernball ist bereits ausverkauft

Eine Eintrittskarte kostet heuer 315 Euro, eine Loge zwischen 13.300 und 23.600 Euro (exklusive Eintrittskarte und Kulinarik). Ein Tischplatz für zwei Personen ist um 210 Euro zu haben. Für einen ganzen Tisch sind zwischen 420 und 1.260 Euro zu bezahlen. Bei dem Fest beschäftigt die Gastronomie rund 320 Personen zur Bewirtung der Gäste, für die Sicherheit sorgen 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Für die gute Stimmung sind 150 Musiker zuständig. Die Gastronomie serviert unter anderem über 1.300 Flaschen Sekt und Champagner, 900 Flaschen Wein, 900 Flaschen Bier, 2.500 Paar Würstel, 1.000 Stück Petits Fours und Sandwiches sowie ca. 1.300 Gulaschsuppen. Dabei kommen 40.000 Gläser, 1.000 Tischtücher, 4.000 Besteckteile sowie 600 Sektkübel zum Einsatz.

Üppiger Blumenschmuck

An der traditionellen Kleiderordnung hält man fest: Damen müssen ein langes Abendkleid tragen, die Herren einen Frack. Bei Missachten der Kleiderordnung wird man von den Billeteuren nicht in die Oper gelassen. Auch das Haus wirft sich in Schale: Die Oper wird mit 50.000 Blumen geschmückt, 165 Blumenarrangements sind für die Logen vorgesehen, 480 Blumengestecke für die Tische, 171 Sträußchen für die Debütantinnen.

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