Mondfinsternis für Frühaufsteher

Montagfrüh wird bei gutem Wetter eine totale Mondfinsternis zu sehen sein. Das passiert das nächste Mal erst wieder in zehn Jahren. In Wien kann man das Naturphänomen gemeinsam mit Astronomen beobachten.

Das Himmelsschauspiel ist aber Frühaufstehern vorbehalten: Um 4.34 Uhr beginnt der Mond in den Kernschatten der Erde einzutreten, um 5.41 Uhr startet die totale Verfinsterung. Für eine gute Stunde wird das Naturereignis dann zu sehen sein. Zum Ende der Totalität hin wird es in Wien nämlich schon recht hell sein. Zehn Minuten nach Sonnenaufgang geht in Wien dann um 7.46 Uhr der Mond partiell verfinstert unter.

Verlauf Mondfinsternis Wien

APA-Grafik/Martin Hirsch

Verlauf der Mondfinsternis am 21. Jänner in Wien

Wer die Mondfinsternis nicht nur verschlafen vom eigenen Schlafzimmerfenster aus ansehen möchte, hat in Wien einige Möglichkeiten, gemeinsam mit Experten und Expertinnen dieses Ereignis zu erleben. Beispielsweise in der Urania-Sternwarte, die zum „Mondfinsternisfrühstück“ lädt. Neben dem Blick durchs Teleskop kann man sich beim Frühstück erklären lassen, was hier genau passiert.

Innerstädtisch gute Sicht auf Hochhäusern

Diejenigen, die der Natur noch etwas näher kommen wollen, sind auf der Sofienalpe richtig: Die Astronomen und Astronominnen der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) informieren dort über das Phänomen. Auch im Sterngarten Georgenberg in Mauer wird vom Astronomischen Büro Wien zum gemeinsamen Staunen geladen.

In der Stadt selbst wird es laut Alexander Pikhard von der WAA aber schwierig sein, die Finsternis wirklich gut zu sehen. Denn man würde einen relativ tiefen Blick nach Nord-West brauchen, den man innerstädtisch eventuell am besten von Hochhäusern aus erhaschen kann. Ansonsten sind - vorausgesetzt das Wetter spielt mit - der Wienerberg oder entlang der Donau gute Aussichtspunkte. Im Gegensatz dazu hat man laut Pikhard vom Kahlenberg aus keine gute Sicht.

Verlauf Mondfinsternis Wien

APA-Grafik/Martin Hirsch

Die nächste totale Mondfinsternis findet erst wieder am Silvesterabend 2028 statt

Rund eine Stunde „totale Verfinsterung"

Eine Mondfinsternis ereignet sich, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie stehen und der Schatten der von der Sonne beleuchteten Erde auf den Mond fällt. Tritt der Mond in den Kernschatten der Erde, wird er von den direkten Sonnenstrahlen völlig abgeschirmt. Im Halbschatten erreicht immer noch ein Teil des Sonnenlichts den Mond.

Daher ist am Montag um 3.35 Uhr der Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde nicht wahrnehmbar. Eine leichte Verfinsterung des Erdtrabanten können geübte Beobachter erst ab etwa 4.00 Uhr sehen. Zu dieser Zeit steht der Mond noch einigermaßen hoch im Westen, erklärte Pikhard weiter.

"Blutmond"

APA/dpa"Sven Hoppe

Im Jahr 2015 zeigte sich der Mond über Wien bei einer Finsternis schon einmal blutrot

Mond rötlich gefärbt

Auch bei einer totalen Finsternis kann man den Mond noch gut sehen, er ist dabei rötlich gefärbt. Die Farbe kommt durch das Sonnenlicht zustande, das in der Erdatmosphäre gestreut wird. „Es ist das gleiche Rot wie bei einem Sonnenaufgang oder -untergang“, so Pikhard.

Die nächste totale Mondfinsternis, die man von Wien aus im vollen Verlauf sehen kann, findet erst am Silvesterabend 2028 statt. Auf die nächste partielle Mondfinsternis muss man nicht so lange warten, die gibt es bereits in der Nacht auf den 17. Juli dieses Jahres.

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