Falsche Polizisten erbeuteten 300.000 Euro

Hunderte Male dürften Betrüger in den vergangenen Monaten versucht haben, als vermeintliche Polizisten Pensionisten in Wien Geld abzunehmen. 37-mal gelang es, zuletzt nahmen sie einer Frau in Ottakring rund 300.000 Euro ab.

Die in Ottakring lebende Frau erhielt Mittwochabend einen Anruf, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass derzeit wegen diverser Straftaten ermittelt werde. Die Polizei würde dafür eine Liste ihrer Wertsachen benötigen. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, nannte der Mann eine Dienstnummer und gab auch die richtige Telefonnummer einer Polizeiinspektion an.

Zwei Männer kamen und nahmen Wertsachen an sich

Der angebliche Polizist kündigte zudem an, dass ein Kollege gleich vorbeikommen werde, um die Sachen abzuholen, um sie zu katalogisieren. Als es an ihrer Wohnungstür läutete, öffnete die Frau. Zwei Männer wiesen sich mit falschen Dokumenten als Polizisten aus, die Frau übergab ihnen Sparbücher und Bargeld.

Die vermeintlichen Polizisten versicherten der 73-Jährigen, dass sie Geld und Sparbücher gleich zurückbringen würden, und machten sich aus dem Staub. Die Männer tauchten freilich nicht wieder auf. Allein bei diesem Trickbetrug entstand ein Schaden von 300.000 Euro.

Falsche Polizisten bringen Frau um Ersparnisse

Die Männer haben die 73-jährige Frau dazu gebracht, ihnen ihre gesamten Ersparnisse sowie Wertgegenstände zu übergeben.

Hohe Dunkelziffer versuchter Betrügereien

Laut Polizei kam es in den vergangenen Monaten in Wien zu zahlreichen ähnlichen Vorfällen. Dabei waren die Täter in 37 Fällen erfolgreich und schafften es, ihren Opfern die Polizeimasche aufzubinden. Sie gaben sich entweder als Polizisten aus, die Wertsachen aus der Wohnung holen wollten, oder verlangten Kaution für Angehörige, die sich in Polizeigewahrsam befinden. Der Gesamtschaden macht rund 700.000 Euro aus.

Die Schadenssumme in den einzelnen Fällen variiert stark, je nachdem, wie viel Wertsachen die Opfer zu Hause haben. Die Polizei spricht von 37 vollendeten Fällen. Die Dunkelziffer dürfte aber noch viel höher liegen, die Rede ist von einer dreistelligen Anzahl an Betrugsversuchen. Wer hinter den Betrügereien steckt, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt laut eigenen Angaben in alle Richtungen.

Vorsichtsmaßnahmen beachten

Die Polizei rät, Verwandte und Bekannte auf diese Betrugsmasche zu sensibilisieren. Die Exekutive machte weiters darauf aufmerksam, dass Ermittler am Telefon kein Bargeld oder eine Übergabe davon fordern würden. Im Fall des Falles sollte man das Telefonat sofort abbrechen und die Notrufnummer 133 wählen.

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