Radfahrspielplätze als Übungsparcours
Auf Radspielplätzen findet man klassische Dinge, die einem Radfahrer im Alltag begegnen, wie etwa Kopfsteinpflaster oder Straßenbahnschienen. Außerdem werde die Geschicklichkeit trainiert, so Alec Hager, der das Konzept nach dänischem Vorbild entworfen hat: „Man findet auf Radspielplätzen etwa Farbmarkierungen, denen man nachfahren kann oder auch Wippen und Slaloms; eben alles, mit dem man auf spielerische Weise das Radfahren üben kann, ohne dass es den Kindern auffällt, weil es einfach Spaß macht.“
Alec Hager
Seestadt Aspern erster Standort
Im März 2018 hat Alec Hager für sein Konzept des Radfahrspielplatzes beim Ideen-Wettbewerb „Kinder!Kinder!“ der Wirtschaftsagentur Wien sowohl den Publikumspreis als auch den Jurypreis gewonnen. Bereits in zwei Jahren soll so ein Parcours in der Seestadt Aspern fertig sein. Er wird Teil des neuen Parks im „Seebogen“ werden und 1.000 Quadratmeter groß sein. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Kooperationspartner grip Architekten umgesetzt.
Ideen für das Nordbahnhofviertel
In der Ernst-Melchior-Gasse in der Leopoldstadt könnte ein kleinerer Parcours realisiert werden. Dort ist vor der Schule, dem Campus Gertrude-Fröhlich-Sandner, eine Fußgängerzone entstanden, die von der Bevölkerung nicht gut angenommen wird. Laut Alec Hager ist dort ein Spielplatz mit mobilen Modulen angedacht, die in Kooperation mit der Schule aufgebaut werden könnten. Zusätzlich sind bunte Sitzmöbel im Gespräch, die Eltern und Kinder zum Verweilen einladen. Im April wird das Projekt den Anrainerinnen und Anrainern im Rahmen eines Grätzelfestes vorgestellt.
Alec Hager
Immer weniger Fahrradkompetenz
In Wien haben laut Hager Kinder immer weniger Fahrpraxis. Das liege daran, dass es in vielen Bezirken keinen Platz zum Fahrradfahren gäbe. Viele Eltern fürchten außerdem im Straßenverkehr um die Sicherheit der Kinder. „Immer weniger Eltern haben auch die Zeit und das Interesse, den Kindern das Radfahren beizubringen“, so Alec Hager. Nur ein Viertel der Volkschulklassen mache die freiwillige Radfahrprüfung, erklärt der Fahrradexperte.
Sylvia Kostenzer
Wien kinderfreundlicher machen
Um Kindern das Stadtleben zu verbessern, lud die Wirtschaftsagentur Wien im Vorjahr Kreativschaffende zur Ideensammlung ein. Unter dem Motto „Kinder, Kinder!“ wurden Design-Ideen gesucht. Aus den rund 90 internationalen Einreichungen des Wettbewerbs wurden fünf Projekte rund um die Themenfelder „wohnen“, „unterwegs sein“ und „miteinander leben“ prämiert.
Sylvia Kostenzer
Die Wirtschaftsagentur lädt nun zu einer Informationsveranstaltung ein. Dabei geben die Gestalterinnen und Gestalter der beiden Gewinnerprojekte Radspielplatz Wien und REMAKE Wohnstraße Einblick in die Weiterentwicklung ihrer Projekte. REMAKE Wohnstraße wurde bereits in Rudolfsheim-Fünfhaus umgesetzt.
Alfa Faber, wien.ORF.at