Förderung für Ganztagsschulen zweckentfremdet

Die Wiener Gymnasien müssen ab nächstem Schuljahr bei Zusatzangeboten wie Wahlpflichtfächer sparen. Wien hat nämlich Geld, das für Ganztagsschulen vorgesehen war, für die Finanzierung von Zusatzangeboten verwendet.

Die Wiener Bildungsdirektion, der frühere Stadtschulrat, hat insgesamt 1.200 Stunden aus der Ganztagsschul-Förderung zweckwidrig verwendet. Sie sind in den Wiener Gymnasien in diversen Zusatzangeboten wie Wahlpflichtfächer, Förderung, Freigegenstände und unverbindliche Übungen aufgegangen.

Vorigen Frühsommer hat das Ministerium die Praxis abgestellt und pocht jetzt auf einen „widmungsgemäßen Ressourceneinsatz“, wie es in einem Schreiben von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und dem Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer an die AHS-Lehrer und -Direktoren hervor heißt.

500 Stunden noch gestattet

Allerdings ist der ursprüngliche Plan entschärft worden. Die Umstellung auf die korrekte Verrechnung soll nicht auf einen Schlag, sondern stufenweise erfolgen. Heuer darf Wien demnach noch 500 Stunden aus dem Fördertopf für die Ganztagsschule für Zusatzangebote einsetzen. Die restlichen 700 Stunden müssen eingespart werden.