Rundhallen werden generalsaniert

Wien lässt sechs Rundsporthallen erneuern. Den Anfang macht der Standort in der Steigenteschgasse in der Donaustadt. Gleichzeitig arbeitet die Stadt an einem Konzept zur Weiterentwicklung aller Wiener Sportstätten.

Die Rundhallen wurden Anfang der 1970er Jahre errichtet. Eine Studie, die 2016/2017 durchgeführt worden sei, habe ergeben, dass sie noch in erhaltenswertem Zustand seien, berichtet Anatol Richter, Leiter der MA 51 (Sport Wien). Daher entschied sich die Stadt für die Generalsanierung statt den Neubau der Hallen, um diese „heiß begehrten Objekte der Begierde“, wie sie Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) nannte, wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

Gebäudehülle wird modernisiert

Für die Runderneuerung wurde ein Wettbewerb gestartet, den Architekt Harald Fux mit seinem Büro für sich entschied. Im Rahmen der Generalsanierung werden die Gebäudehülle und die technische Ausstattung komplett modernisiert. Das neue Dach macht eine Raumhöhe von neun statt sieben Metern möglich. Durch den Einbau zeitgemäßer Heiz- und Lüftungssysteme kann ein Drittel des derzeitigen Energieverbrauchs eingespart werden. Auch optisch soll die Halle ansprechender gestaltet werden.

Rendering Rundturnhalle

Raumkunst ZT

So könnten die neuen Rundhallen aussehen

Halle wird bundesligatauglich

„Das geht über die Substanzsanierung hinaus und kommt einem optischen und technischen Neubau sehr nahe“, sagte Richter. Nach den Umbauarbeiten, die im Frühjahr beginnen und im Herbst 2020 abgeschlossen sein sollen, wird die Halle laut Richter bundesligatauglich für alle Ballsportarten sein. Die Kosten für den Umbau liegen bei 6,5 Mio. Euro brutto.

Insgesamt gibt es in Wien neun Millionen Quadratmeter Sportflächen, dreieinhalb davon verwaltet die Stadt selbst. Wie diese weiterentwickelt werden sollen, wird derzeit im Rahmen des Wiener Sportstättenentwicklungsplans parteiübergreifend diskutiert, berichtete Hacker. Das Konzept wird unter Federführung der MA 51 erstellt.

Stadt saniert Rundhallen

Die Stadt will alle sechs Rundhallen sanieren und ein Sportstättenkonzept für die teils maroden Sporteinrichtungen erarbeiten.

Konzept bis Jahresende

„Wir haben die Erhebung über den Istzustand abgeschlossen. Jetzt gerade sind wir dabei, in den breiten Diskurs mit allen Wiener Sportverbänden zu gehen“, sagte Hacker. Ergebnisse sollen Ende dieses bzw. Anfang nächsten Jahres vorliegen. Analysiert wird, für welche Sportarten es ausreichend Trainings- und Wettbewerbsstätten gibt, in welchen Bereichen zusätzlicher Bedarf besteht und welche Renovierungsmaßnahmen notwendig sind.

Die Rundhallen sollen der Reihe nach saniert werden. Einen fixen Zeitplan gibt es dafür aber noch nicht, dieser soll im Rahmen des Sportstättenplans festgelegt werden.

Rundhalle

ORF

Die Stadt Wien lässt sechs Rundsporthallen erneuern

Erster Schritt in Richtung Sportstadt

Die Opposition begrüßte die Pläne. „Die heutige Ankündigung ist ein erster kleiner Schritt für die Sportstadt, aber weitere müssen folgen“, stellte der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) fest: „Die Wiener Sportvereine haben zu wenige Sportstätten. Wir fordern die Stadt Wien daher auf, endlich mehr Sportflächen für Vereine zur Verfügung zu stellen.“

Auch NEOS-Klubobmann Christoph Wiederkehr sieht die Sanierung der städtischen Rundhallen positiv. Er forderte die Stadt aber auf, bei ihrem Sportstättenentwicklungsplan auch Schwimm- und Hallenbäder mitzudenken.

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