Car2go und DriveNow künftig in einer App

Die Carsharing-Anbieter car2go und DriveNow machen jetzt gemeinsame Sache. Spontane Autofahrten können in Zukunft nur über eine App gebucht werden. Über 250.000 Wienerinnen und Wiener sind bei den beiden Anbietern registriert.

Bisher musste man sich entscheiden, ob man die App von car2go (Daimler) oder von DriveNow (BMW) öffnet. Das soll bald Geschichte sein. Denn die beiden Carsharing-Dienste sollen in einer App - die heißt dann Share Now - gebündelt werden. Wann es so weit sein wird, ist laut einer Sprecherin von DriveNow aber noch unklar. Nicht nur car2go und DriveNow werden in der App zusammengefasst, auch die Daimler-App MyTaxi soll dazukommen.

Carsharing-Autos

DriveNow

Eine Milliarde Euro investieren Daimler und BMW in ihre gemeinsamen Dienste

Für Davor Sertic, Spartenobmann Verkehr in der Wiener Wirtschaftskammer, ist mit der Fusion ein Höhepunkt erreicht. „Irgendwo hat das jetzt seinen Zenit erreicht. Aber ich glaube, durch die Konzentration auf einen Anbieter und eine ganze Mobilitätskette, wird das noch einmal einen Boom auslösen“, sagte Sertic gegenüber Radio Wien.

Carsharing sehr gefragt in Wien

Sogenannte „Free-Floating“-Dienste boomen in Wien. Das Prinzip ist, dass man über eine App in der Nähe stehende Autos kurzfristig buchen kann. Die Platzhirschen und einzigen Anbieter in Wien sind car2go und DriveNow.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass das System in Wien gut angenommen wird. Bei car2go spricht man in einer Aussendung von über 150.000 Kunden, DriveNow feierte im Oktober letzten Jahres seinen 100.000 Kunden. Und die Tendenz steigt: im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete DriveNow 18 Prozent mehr Kunden.

Car2go

APA/dpa/Rolf Vennenbernd

150.000 Kunden verzeichnet car2go. Bei DriveNow sind es um 50.000 weniger

Auch ein österreichisches Unternehmen will in Zukunft am „Free-Floating“-Markt mitmischen. Das Unternehmen Caroo setzt auf Elektroautos. Nach einer Testphase soll ab April die Elektroflotte in der Stadt unterwegs sein - mehr dazu in Carsharing-Ausbau verzögert sich.

Ganzheitliche Mobilitätskonzepte am Vormarsch

Die Bündelung von car2go und DriveNow ist aber nur eine Maßnahme der Zusammenarbeit von Daimler und BMW. Mehr als eine Milliarde Euro sollen die beiden Unternehmen in ihre gemeinsamen Mobilitätsdienste investieren.

Insgesamt 14 Marken werden fusioniert, neben Fahrdiensten werden auch Parkplatzvermittlung und Lade-Apps für E-Autos dabei sein. „Die Autoproduzenten sehen sich in der Zukunft nicht mehr als Autobauer sondern als Mobilitätsanbieter“, sagte Sertic.

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