Wehrdienst: 28 Prozent der Wiener untauglich

28 Prozent der Stellungspflichtigen sind in Wien laut Verteidigungsministerium für den Wehrdienst untauglich, Wien ist im Bundesländer-Vergleich klares Schlusslicht. Zudem ist in Wien das Interesse am Zivildienst größer.

Detailauswertungen des Verteidigungsministeriums für den Geburtsjahrgang 1998 zeigen laut APA, dass österreichweit von 40.500 Stellungspflichtigen 75,6 Prozent (30.600 Mann) tauglich und 24,4 Prozent untauglich waren. 56,1 Prozent (17.200 Mann) meldeten sich zum Dienst an der Waffe und 43,9 Prozent (13.400) zum Zivildienst.

Im Bundesländer-Vergleich liegt Wien mit 28 Prozent auf dem letzten Platz. Die offenbar gesündesten Jugendlichen leben mit 20 Prozent der untauglichen Stellungspflichtigen in Vorarlberg, gefolgt von Tirol, Salzburg und Niederösterreich mit jeweils rund 22 Prozent und der Steiermark mit 23,7 Prozent Untauglichen. Das Burgenland lag mit 24,3 im Österreich-Schnitt. Kärnten (25,7 Prozent) und Oberösterreich (26,2) lagen im hinteren Feld.

EKG bei Musterung in der Wiener Stellungskommission

APA/Georg Hochmuth

Die Zahl der für den Wehrdienst untauglichen Jugendlichen bleibt gleich, aber die Zahl der Stellungspflichtigen sinkt

Lebensstil als Hauptgrund für Untauglichkeit

Mit rund 10.000 pro Jahr ist die Zahl der untauglichen Jugendlichen in den vergangenen Jahren gleich geblieben, allerdings ist dabei die Zahl der Stellungspflichtigen immer weiter gesunken. Der Geburtsjahrgang 1985 hatte noch 46.793 Stellungspflichtige, beim Geburtsjahrgang 2001 waren es nur mehr 37.007. Das sind innerhalb von 16 Jahren fast 10.000 18-jährige Österreicher weniger.

Hauptgründe für die Untauglichkeit sind der Lebensstil und Umwelteinflüsse wie Bewegungsarmut, Allergien, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates und des Fachbereiches innere Medizin, eingeschränkte Sehkraft und Hörvermögen und psychische Ursachen.

Hoher Anteil an Zivildienern in Wien

Regionale Unterschiede gibt es auch bei den Zivildienstmeldungen, die generell seit 2015 zurückgehen. Der bisherige Spitzenwert von 2014 lag bei 16.600 Zivildiensterklärungen. Bezogen auf den Geburtsjahrgang 1998 wollten österreichweit 13.400 Männer lieber Zivildienst als Wehrdienst machen. Einzig in Wien und Vorarlberg wollten mehr taugliche Jugendliche zum Zivildienst als zum Wehrdienst. In Wien lag der Anteil der Wehrdiener bei 46,5 Prozent und jener der Zivildiener bei 53,5 Prozent. Im Ländle waren es 47,2 (Wehrdienst) zu 52,8 Prozent (Zivildienst).

Am anderen Ende der Skala liegt Kärntnen, hier wollten 73,7 Prozent zum Heer und nur 26,3 zum Zivildienst. Dahinter folgt das Burgenland mit 62,7 (Wehrdienst) zu 37,3 Prozent (Zivildienst). In Salzburg wollten 60 Prozent zum Heer, in der Steiermark und Tirol waren es 59 Prozent und in Niederösterreich 58,5 Prozent. Oberösterreich bildet mit 52,7 Prozent pro Wehrdienst zu 47,3 pro Zivildienst eine eigene Kategorie.

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