Förderstopp: Kindergarten hat Millionenschulden

Der private Wiener Kindergartenverein Donya, der nach einem Förderstopp durch die Stadt Ende 2018 insolvent geworden ist, hat Schulden in Millionenhöhe angehäuft. Der Verein soll auch Mittel zweckentfremdet haben.

Im Konkursverfahren meldeten die Gläubiger bisher rund 3,2 Mio. Euro Forderungen an, berichtete der Gläubigerschutzverband Creditreform in einer Aussendung am Montag. Laut der Aussendung stellte die zuständige Magistratsabteilung 10 (Wiener Kindergärten) mit Ende November 2018 sämtliche Förderungen wegen „grober Verstöße gegen die allgemeine Förderrichtlinie“ ein.

Kindergarten hat Millionenschulden

Der private Wiener Kindergartenverein Donya hat Schulden in Millionenhöhe angehäuft. Der Verein soll auch Mittel zweckentfremdet haben.

An Standorten wurden 280 Kinder betreut

Für den Förderstopp seien neben dem Verdacht auf finanzielle Unregelmäßigkeiten hohe Verbindlichkeiten gegenüber der Wiener Gebietskrankenkasse und dem Finanzamt maßgeblich gewesen. Dazu seien Unregelmäßigkeiten bei Anwesenheitslisten von Kindern, fehlendes pädagogisches Personal und nicht bezahlte Gehälter gekommen - mehr dazu in Stadt schließt sechs Kindergärten.

Mitte Dezember des vergangenen Jahres meldete der 2007 gegründete Verein dann Konkurs an. Die Standorte in den Bezirken Favoriten, Simmering, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring, Brigittenau und Floridsdorf, in denen 280 Kinder betreut wurden, wurden geschlossen.

Hauptgläubiger Stadt Wien: 1,62 Millionen Schulden

Von den bisher rund 3,2 Mio. Euro angemeldeten Forderungen wurden 880.000 Euro anerkannt, der größere Teil von 2,34 Mio. Euro werde noch überprüft, hieß es in der Aussendung. Hauptgläubiger sind die Stadt Wien mit rund 1,62 Mio. Euro, die Wiener Gebietskrankenkasse mit 760.000 Euro und das Finanzamt mit rund 217.000 Euro. Für 56 Dienstnehmer seien offene Gehälter von insgesamt 474.000 Euro geltend gemacht worden.