Opernball: „Jetzt nicht mehr nervös sein“

Der 63. Opernball ist am Donnerstagabend über die Bühne gegangen. Wien.ORF.at hat sich angesehen, was wenige Stunden vor der Eröffnung noch getan werden musste. Laut Organisatorin Maria Großbauer brauchte man „nicht mehr nervös sein“.

Einer sitzt auf dem Skateboard und schießt Metallklammern in den Boden, der andere Arbeiter schiebt ihn an: So wird der rote Teppich am Vormittag für die großen Auftritte am Abend fertig gemacht. Daneben stellen Polizisten Absperrgitter auf. Durch den Bühneneingang liefern Gastronomen Kühltruhen, Geschirr und in Plastik verpackte Wurstsemmeln.

In der Oper steht Organisatorin Maria Großbauer im großen Ballsaal, wo die Techniker gerade Lichtprobe machen. Unter der großen Mittelloge, wo am Abend Operndirektor Dominique Meyer mit den Künstlern bei der Eröffnung stehen wird, probt gerade eine Big Band für die Mitternachtseinlage.

„Jetzt braucht man nicht mehr nervös sein“

Seit etwa 10.00 Uhr ist Großbauer in der Oper. Sie grüßt Mitarbeiter, spricht mit Technikern und verteilt Getränkegutscheine an die Musiker. „Jetzt braucht man nicht mehr nervös sein, jetzt kann man nicht mehr viel tun“, sagt Großbauer und lächelt. Am Vormittag habe das Telefon noch gar nicht so oft geläutet, erzählt sie, aber „gestern war es sehr intensiv. Da ist es oft so, dass ich gar nicht mehr auflege, sondern nur mehr neue Anrufe annehme.“ Dazu kommen noch einmal 250 bis 300 E-Mails, die sie täglich bekommt.

Um 12.00 Uhr findet im großen Ballsaal - wo am Abend die Debütantinnen und Gäste über das Parkett tanzen werden - die Generalprobe der „Kinderzauberflöte“ statt. Das Stück steht traditionell am Tag nach dem Opernball auf dem Programm. Schwarze Klebestreifen markieren auf dem Boden die Sitzbereiche der Kinder. Sie werden bis zum Abend noch verschwinden. Zwischen 13.00 und 15.00 Uhr sind die Proben aller 24 Bands, die in der Ballnacht in den verschiedenen Sälen der Oper spielen werden, vorgesehen.

Arbeiten am Red Carpet für den Opernball: Zum Einsatz kam auch ein Skateboard

ORF/Hubert Kickinger

Mit einem Skateboard wurde der Red Carpet gefertigt

Meiste Anrufe zu „Karten, Karten, Karten“

Einer dieser Orte ist die „Wolfsschlucht“ im Keller der Staatsoper. Der Raum ist mit Waldtapeten und Tiermasken dekoriert. Auf dem Weg dorthin sieht Großbauer einen Wegweiser, der recht hoch an der Wand angebracht ist. „Das kommt auf die Liste für nächstes Jahr: Schilder auf Augenhöhe“, sagt Großbauer.

Auch ein Behördenrundgang findet noch statt. Die häufigsten Anfragen am Tag des Balls betreffen laut Großbauer „Karten, Karten, Karten“. Am Ballabend sind 7.230 Personen in der Staatsoper, davon 5.150 Ballgäste. „Es gibt eine limitierte Anzahl an Karten, die genehmigt ist, und darüber können wir leider nicht gehen.“ Auf dem Weg zurück in den Ballsaal läutet ihr Telefon. „Ein Problem mit der Tischaufteilung.“

In den Logen stellt eine Mitarbeitern unterdessen Champagnergläser auf, der Boden davor wird noch gesaugt. Von den Garderoben laufen Kinder zur Generalprobe, auf dem Gang steht eine Frau im Vogelkostüm. Maria Großbauer verabschiedet sich. Sie hat noch zwei Rundgänge vor sich. Dabei wird sie alle Räume erstmals in voller Dekoration sehen. So wie die Ballbesucherinnen und -besucher dann am Abend.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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