Wie eine Leiche für den „Tatort“ entsteht

Derzeit wird eine neue „Tatort“-Folge in Wien gedreht. Ein Mordfall führt die Ermittler dabei in ein Fitnessstudio. „Wien heute“ hat sich angesehen, wie die Leiche für den Fernsehkrimi mit dem Titel „Pumpen“ entsteht.

Das Mordopfer heißt Kevin. Der junge Mann wurde vom Zug überrollt. Damit alles so echt wie möglich scheint, haben drei Frauen vier Wochen lang an der Silikonleiche gearbeitet. „Mir geht es auch darum, es möglichst real darzustellen. Die Recherchen sind sehr anspruchsvoll, ich bin da auch immer wieder mit einer Gerichtsmedizinerin in Kontakt, die mir dann Fotos schickt“, sagte Maskenbildnerin Karin Schön gegenüber „Wien heute“.

„Eben ein 118-Kilo-Mann“

40 Kilogramm Modelliermasse wurden eingesetzt, um den Körper zu erschaffen. Auf dem Kopf der Silikonleiche wurden 130 Gramm menschliches Haar eingenäht. „Von den Dimensionen war es halt ungewöhnlich. Eben ein 118-Kilo-Mann. Der Umfang seines Oberarms ist 50 Zentimeter, der Oberschenkel 70 Zentimeter, quasi meine Taille“, sagte Schön.

Leichen aus Silikon für den „Tatort“

„Wien heute“ hat mit den Maskenbildnerinnen gesprochen, die für den aktuellen „Tatort“-Dreh die Leiche herstellen.

Um die Silikonleiche herzustellen, wird eine Form angefertigt. „Es werden eben Vorderteil, Rückenteil und der Kopf letztendlich extra abgeformt und laminiert. Die Form wird zusammengebaut und mit 70 Schrauben fixiert“, sagte Maskenbildnerin Gaby Grünwald.

Nichts für „klaustrophobische Menschen“

Für den Darsteller selbst war das Nehmen der Abdrücke anstrengend. Denn es braucht Zeit, und das Atmen ist nur durch die Nasenlöcher möglich. „Wir sind immer wieder überrascht, wie unterschiedlich die Reaktionen sind. Für Menschen, die klaustrophobisch sind, geht das gar nicht“, sagte Schön. Bis die Leiche auch im Fernsehen zu sehen ist, dauert es noch ein bisschen.

Der Österreich-„Tatort“ „Pumpen“ wird im kommenden Jahr gezeigt. „Es geht ein bisschen um Doping, es geht um verbotene Substanzen, es geht aber auch ein bisschen um Sozialbetrug, es geht um Mord, es geht um Rache, es hat viele Aspekte, die da drinnen sind“, sagte Harald Krassnitzer, der den Chefinspektor Moritz Eisner spielt.