Anson gewinnt Wiener Filmmusik Preis

Der spanische Komponist Pablo Anson ist am Freitagabend mit dem Wiener Filmmusik Preis 2019 prämiert worden. Die Auszeichnung bekommt er für die Neuvertonung einer Sequenz aus der Romanverfilmung „Der Trafikant“.

Pablo Ansons Musik "passt immer zum Bild und fügt diesem darüber hinaus zusätzliche Stimmungs- und Inhaltsebenen hinzu.“ So begründet der Juryvorsitzende Bob Gutdeutsch die Entscheidung im Wiener Jazzclub Porgy & Bess.

Feedback „sehr hilfreich“

Der 27-Jährige Student freut sich über die vom Österreichischen Komponistenbund vergebene und mit 7.000 Euro dotierte Auszeichnung. Für Anson bietet der Preis „die wunderbare Möglichkeit, mit guten europäischen Filmen zu arbeiten und das Feedback von einem erfahrenen Filmkomponisten zu bekommen, was sehr hilfreich ist.“

Pablo Anson

Raul Anson Colla

Pablo Anson erhält den mit 7.000 Euro dotierten Wiener Filmmusik Preis

Eigenes Studio in Wien

Der im Spanischen Saragossa geborene Anson ist seit 2010 als Filmkomponist tätig und vertont Filme, Dokumentationen und Werbung. Derzeit macht er sein Diplom in Medienkomposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw).

Gewinner des Filmmusik Preis:

2015: “Strange Freedom” (Neuvertonung einer Sequenz des Alpenwestern „Das finstere Tal“, Regie: Andreas Prochaska)

2016: Andreas Rautner (Vertonung einer Sequenz des Spielfilms „Ich seh Ich seh“, Regie: Veronika Franz, Severin Fiala)

2017: Ádám Lipták (Vertonung einer Szene aus „Egon Schiele – Tod und Mädchen“, R: Dieter Berner)

2018: Daniel Stadler (Neuvertonung einer Sequenz des Films „Die Hölle“, Regie: Stefan Ruzowitzky)

2019: Pablo Anson (Neuvertonung der Verfilmung „Der Trafikant“, Regie: Nikolaus Leytner)

Anson produziert seine Kompositionen in seinem eigenen Studio in Wien. Er ist auch als Pianist und Dirigent im Einsatz.​

Er erhielt bereits mehrere Begabten-Stipendien sowie zahlreiche Preise und Anerkennungen für seine Arbeiten. So war er mehrere Male als “Best Composer” beim Sydney Film School Festival nominiert und gehörte auch im vergangenen Jahr zu den Finalisten des Wiener Film Musik Preises.

Preis für junge Komponisten

Für den von Filmfonds Wien bzw. der Stadt Wien gestiftet Preis konnten sich Komponisten unter 40 Jahren bewerben. Ihre Aufgabe war es, die Schlusssequenz des Filmes „Der Trafikant“ von Komponist Matthias Weber neu zu vertonen. Fünf davon schafften es mit ihrer Version ins Finale. „Allen Preisträgern ist es gelungen, auf einem künstlerisch hohen Niveau spannend gestaltete, eigene kompositorische Wege zu gehen“, so Gutdeutsch. Über den zweiten und dritten Platz beim Wettbewerb freuen sich Levente Kovacs und Elias Rauchenberger.

Das Tonstudio von Pablo Anson in Wien

Filmbranche entdeckt Talente

„Immer wieder gelingt es, mit dem Wiener Filmmusik Preis junge Talente zu erreichen und zu fördern“, sagte Alexander Kukelka, der Präsident des österreichischen Komponistenbundes. Der Wiener Filmmusik Preis ist ein seit 2009 jährlich stattfindender bundesweiter Nachwuchs-Wettbewerb. Die Preisverleihung findet jedes Frühjahr bei der Film Composers Lounge im Porgy & Bess statt. Hier werden neben der Präsentation der Gewinner auch Ausschnitte aus Arbeiten renommierter österreichischer Filmkomponisten gezeigt.

Florian Kobler; wien.ORF.at

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