Metro für Riad mit Graffiti besprüht

Siemens produziert derzeit in Wien 67 Züge für die neue Metro in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Bis zur Auslieferung werden sie in Wien im Freien „zwischengeparkt“. Einige wurden zuletzt wieder mit Graffiti besprüht.

Die Züge werden in Penzing zwischen Westbahnhof und Hütteldorf zwischengeparkt. Auch das Gelände des Nordwestbahnhofes nutzt Siemens als „Parkplatz“. Dort sind vor rund einem Jahr neue Garnituren besprüht worden. Jetzt sind auch Züge auf der von den ÖBB angemieteten Fläche in Penzing von Unbekannten mit Graffiti beschädigt worden.

„Wir werden das entsprechend verfolgen“, sagt Siemens-Sprecher Michael Braun auf Anfrage von wien.ORF.at. Nachsatz: „Wir kennen die Situation und werden das in Gesprächen mit unserem Vertragspartner und insbesondere dem Securitypersonal klären“. Wie hoch der entstandene Schaden ist, wollte der Sprecher nicht beantworten. „Wir werden die Züge natürlich in einwandfreiem Zustand an den Kunden übergeben“.

„Auslieferung gestartet, erste Züge vor Ort“

In der Sechs-Millionen-Stadt Riad gibt es bisher keine Metro. Mit dem Großauftrag, von dem Siemens einen Teil von 1,5 Mrd. Euro bekam, sollen nun sechs Linien mit 175 km Länge errichtet werden. Die Bauarbeiten hat der US-Konzern Bechtel mit Subunternehmern übernommen. Eine erste Testfahrt gab es vor rund einem Jahr in Riad, wie auf einem YouTube-Video zu sehen ist. Siemens liefert zwei von sechs geplanten Linien samt Signaltechnik.

Laut dem Siemens-Sprecher hat es bei der Auslieferung bisher keine Verzögerungen gegeben. Die „Auslieferung ist bereits gestartet, die ersten Züge vor Ort“. Nach Saudi Arabien werden die in Wien gefertigten Züge übrigens per Schiff geliefert.

Drei-Klassen-Metro für Riad

Den Wünschen der Auftraggeber entsprechend haben die Schienenfahrzeuge eine Besonderheit: Es gibt in den im öffentlichen Nahverkehr eingesetzten Zügen drei Klassen, die nach Geschlecht beziehungsweise sozialer Stellung getrennt sind - mehr dazu in U-Bahnen aus Wien für Saudi-Arabien.

In der ersten Klasse an der Zugspitze werden auf den in Goldfarbe gehaltenen Sitzen fast ausschließlich Männer Platz nehmen. In Ausnahmefällen könnten auch „hochgestellte Frauen“ First Class fahren, hieß es bei der Zugpräsentation im Jahr 2016.

Die zweite Klasse in der Zugmitte sei die „Family Class“, in der Frauen unter Begleitung eines Mannes, des Ehemannes oder eines Familienmitglieds, sowie Kinder fahren werden. Ganz hinten ist dann die „Single“ oder „worker“-Klasse, in der alleinreisende Männer ohne hohe Stellung einsteigen sollen.

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