Marathonteilnehmer gestorben

Ein 60-jähriger Teilnehmer des 36. Vienna City Marathon ist während des Laufes am Sonntag zusammengebrochen und am späten Nachmittag im AKH verstorben. 1994 gab es zum letzten Mal einen Todesfall beim Marathon.

„Wir sind betroffen von diesem Ereignis. Unser tief empfundenes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen des Läufers”, sagt Veranstalter Wolfgang Konrad. Ansonsten ging der Marathon ohne größere Zwischenfälle über die Bühne. 280 Läuferinnen und Läufer mussten von den Rettungskräften betreut werden, 30 Mal war ein Krankentransport erforderlich.

370 Sanitäterinnen und Sanitäter im Einsatz

„Das ist für die Größe der Veranstaltung und die Temperaturen ein normaler Verlauf“, bilanzierte Alexander Gratz, Einsatzleiter des Wiener Roten Kreuzes, gegenüber Radio Wien. Meist handelte es sich um Erschöpfung und Kreislaufprobleme bei Läuferinnen und Läufern. 370 Sanitäterinnen und Sanitäter waren am Sonntag insgesamt im Einsatz.

Es ist nicht der erste Todesfall beim Vienna City Marathon: 1994 war ein damals 28jähriger Vorarlberger zusammengebrochen und gestorben. Einmal mehr weisen die Veranstalter darauf hin, wie wichtig es gerade für die vielen Hobbysportler ist, vor dem Marathon seine Gesundheit zu checken. Das kann jeder Teilnehmer jedes Jahr sogar noch Freitag und Samstag im Marathon-eigenen Medical Center tun.

„Greif nach den Sternen“

Das Motto für den Vienna City Marathon 2019 lautete „Greif nach den Sternen“. Bei allen Bewerben waren insgesamt rund 40.000 Teilnehmer aus 125 Nationen dabei, der 36. Vienna City Marathon war damit einmal mehr die größte Laufveranstaltung Österreichs. An der Strecke, vor den TV-Geräten und via Social Media verfolgten eine Million Menschen das Geschehen.

MA48 startete nach Schlussfahrzeug

Die MA48 war am Sonntag mit etwa 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatz. 14 Kehrmaschinen bzw. Traktoren mit Kehranhänger, sechs Waschwagen, elf Laubsauger, 23 Pritschenautos sowie sechs Mulis zum Abtransport des Mülls wurden verwendet.

Die Reinigung der Laufstrecke erfolgte nach dem Schlussfahrzeug. Die letzten Reinigungsarbeiten im Zielbereich und auf dem Rathausplatz sollten bis Sonntag um etwa 20.00 Uhr fertig sein.

Rekord von Lemawork Ketema

Lemawork Ketema qualifizierte sich mit dem neuen österreichischen Rekord von 2:10:44 auch für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Das Limit für die Sommerspiele lag bei 2:11:30, Ketemas Bestzeit bisher war 2:13:22. Den ÖLV-Rekord hielt seit 2009 der Oberösterreicher Günther Weidlinger mit 2:10:47. Ketema ist Teil des VCM Team Austria, das Marathon-Veranstalter Wolfgang Konrad nach der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft im Vorjahr gegründet hatte.

Lemework Ketema beim Vienna City Marathon

APA/Hans Punz

Lemework Ketema schaffte auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020

15. Sieg für Kenia

Der Sieg beim Marathon ging an Vincent Kipchumba, der damit für den insgesamt 15. kenianischen Sieg in Wien gesorgt hat. Der 28-Jährige setzte sich am Sonntag in 2:06:52 vor dem Schweizer Tadesse Abraham (2:07:20) durch.

Sieger Vincent  Kipchumba auf der Ziellinie des Vienna City Marathons 2019

APA/Hans Punz

Sieger Vincent Kipchumba

Im Frauen-Bewerb wurde Nancy Kiprop ihrer Rolle als Favoritin eindrucksvoll gerecht. Die 39-jährige Kenianerin lief ein einsames Rennen und feierte letztlich überlegen ihren dritten Wien-Triumph in Folge. Mit der Siegerzeit von 2:22:12 Stunden pulverisierte sie zudem den bisherigen Streckenrekord der Italienerin Maura Viceconte, beste Österreicherin wurde als Sechste Eva Wutti (inoffizielle 2:34:12).

Eva Wutti beim Vienna City Marathon 2019

APA/Hans Punz

Eva Wutti wurde beste Österreicherin

Logistischer Marathon

Auch für die Logistiker war es ein Marathon. 13 Tonnen Bananen und zehn Tonnen Äpfel und Orangen wurden zur Strecke geschafft, ebenso 145.000 Liter Mineralwasser und isotonische Getränke. 18 Lkw-Züge brachten die Garderobebeutel der Läufer vom Start zum Ziel. Über 750 Personen von etwa 100 verschiedenen Lieferanten waren in der Marathon-Woche mit den Auf- und Abbauarbeiten von 150 Tonnen Material beschäftigt - mehr dazu in 150 Tonnen Material: Aufbau für Marathon läuft.

Marathon-Gäste drei Nächte in Wien

Einer Studie zufolge kamen im Vorjahr 94.012 Personen wegen des Marathons nach Wien, die Veranstaltung führte 2018 zu 126.872 Nächtigungen. Das Event generierte damit laut Studie auf einen Schlag mehr Nächtigungen als zum Beispiel Touristen aus Griechenland in einem ganzen Jahr (2017: 108.532 Nächtigungen). Im Schnitt verbringen die Marathon-Gäste drei Nächte in Wien - mehr dazu in Marathon bringt über 94.000 Besucher.

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