UNESCO-Lehrstuhl für Angewandte
International bemüht sich das Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien unter Leitung von Univ.-Prof. Gabriela Krist seit zwei Jahrzehnten um die Erhaltung von Kulturgütern in Asien. Mit seinem Engagement in Indien, Nepal, China, Mongolei und Thailand unterstützt das Institut für Konservierung und Restaurierung aktuelle Programme zur Restaurierung und bildet zukünftige Lehrende der Restaurierung aus.
The Institute of Conservation
UNESCO zeichnet österreichisches Engagement aus
Arbeit wird sichtbar gemacht
Der UNESCO-Lehrstuhl an der Angewandten bildet in Zukunft den offiziellen Rahmen, um die Arbeit des Instituts an den Welterbestätten zu unterstützen und sichtbar zu machen. Dazu zählen unter anderem die Restaurier- und Wiederaufbauarbeiten am Königspalast in Patan, Nepal, einem UNESCO Weltkulturerbe. Der Lehrstuhl an der Angewandten wird sich außerdem in bestehende Veranstaltungsformate der UNESCO einbringen und hier Einblicke in aktuelle Strategien zur Konservierung und Restaurierung geben.
Darüber hinaus wird man sich mit den anderen Lehrstühlen verschränken und Studierenden und Absolventen sowie Studierenden anderer Institutionen die Möglichkeit einer Plattform bieten, um Fragen zu Kulturerbe im interdisziplinären Kreis zu diskutieren, so Krist.
The Institute of Conservation
The Institute of Conservation, Dirghaman & Ganeshman Chitrakar Art Foundation, c, 1900-1930s
Arbeit in Bildband „Beyond Borders“ dokumentiert
Gabriela Krist leitet das Institut seit 1999. Sie war zwischen 1999 und 2003 auch Vizerektorin der Angewandten und von 1994 bis 1999 stellvertretende Leiterin der Abteilung für Baudenkmalpflege des Bundesdenkmalamts. Sie studierte Restaurierung an der Akademie der bildenden Künste Wien und Kunstgeschichte an der Universität Wien und Salzburg, wo sie auch promovierte.
Von 1981-86 war sie als Assistenzprofessorin an der Akademie der bildenden Künste an der Meisterklasse für Konservierung und Technologie tätig, danach Programme Officer des von der UNESCO gegründeten International Centre for the Study of Preservation and the Restoration of Cultural Property - ICCROM mit Sitz in Rom. Sie ist Trägerin des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst.
The Institute of Conservation
Gabriela Krist (Ed.): Beyond Borders. Conservation Goes International, edition angewandte, deGruyter, 2019, ISBN 978-3-11-060289-0
Die jahrzehntelange Arbeit von Krist, ihren Kollegen und Studenten dokumentiert der Bildband „Beyond Borders“ (edition angewandte, deGruyter). Nepal steht auch im Mittelpunkt der Ausstellung „Preserving a Legacy - Four Generations of Nepali Artists & The Institute of Conservation in Patan, Nepal“, im Rahmen deren Finissage der Bildband präsentiert und der UNESCO-Lehrstuhl eröffnet wird.
Seit 1992 an Hochschulen verankert
Das UNESCO-Lehrstuhl-Programm verankert seit 1992 die Anliegen der UNESCO an Hochschulen und fördert vor allem die interdisziplinäre Lehre und Forschung. Das internationale Netzwerk umfasst mehr als 700 UNESCO-Lehrstühle in über 120 Ländern. Zu ihren Kernagenden gehören die internationale Vernetzung sowie die Förderung des interkulturellen Dialogs. In Österreich gibt es nun aktuell sieben Lehrstühle. Ein UNESCO-Lehrstuhl wird jeweils für drei Jahre vergeben mit der Option auf Verlängerung.
Fünfjähriges Diplomstudium für Restauratoren
Am Institut für Konservierung und Restaurierung werden seit Jahrzehnten im Rahmen eines fünfjährigen Diplomstudiums angehende RestauratorInnen ausgebildet. Das Studium ist praxisorientiert und die Studierenden profitieren von der Arbeit an Originalen, was sich in einer exzellenten AbsolventInnenperformance widerspiegelt.
Auch international ist das Institut gut aufgestellt. Bis heute wurden 18 internationale Trainings-Workshops in Indien (Nako, New Delhi und Trivandrum), in der Mongolei und in Thailand im Rahmen von bestehenden Kooperationsabkommen organisiert. Weiters erfolgten 18 mehrwöchige vor-Ort Restaurierungskampagnen in Indien und Nepal sowie zahlreiche Konferenzen und Symposien in China, Indien und Österreich.