Alkoholverbot am Praterstern: Weniger Anzeigen

Seit knapp einem Jahr gilt das Alkoholverbot am Wiener Praterstern. Die Polizei zieht nun eine positive Bilanz: Die Zahl der alkoholbedingten Anzeigen und Delikte ist demnach zurückgegangen.

Den Rückgang führt die Polizei darauf zurück, dass es jetzt weniger „marginalisierte“ Personen, also etwa Obdachlose, am Praterstern gebe, wie es in einer Stellungnahme heißt. Zwischen Inkrafttreten des Alkoholverbots Ende April des Vorjahres und jetzt hat die Polizei knapp 1.700-mal abgemahnt, 2.120-mal wurde angezeigt. Rund 3.500 alkoholische Getränke wurden von den Beamten beschlagnahmt bzw. entsorgt. Auch die Einsätze aufgrund bewusstloser Personen seien zurückgegangen. Das habe zur Folge, dass mehr Polizisten für andere Einsätze freigespielt würden.

Alkoholverbot Praterstern

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Seit gut einem Jahr gilt das Alkoholverbot am Praterstern

Der Bereich Drogenhandel sei gesondert vom Alkoholverbot zu betrachten, „aber auch hier – nicht zuletzt wegen der seit Jahren starken Polizeipräsenz am Praterstern – gibt es keine Auffälligkeiten oder negative Tendenzen“, so die Wiener Polizei.

Politische Bilanz steht noch aus

Die politische Bilanz steht hingegen noch aus. Seit dem Erlass der Maßnahme ist jedenfalls klar, dass die Regierungsparteien SPÖ und Grüne bei diesem Thema sehr unterschiedliche Meinungen haben. Während die SPÖ diese Maßnahme durchsetzte, sprach sich etwa die grüne Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger gegen das Verbot aus.

Praterstern Alkoholverbot

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Rund 3.500 Getränke wurden beschlagnahmt oder entsorgt

Aus der Sucht- und Drogenkoordination Wien heißt es derzeit nur, dass sich die Lage in der Alkoholverbotszone beruhigt habe. Ende Mai soll dann ein detaillierter Evaluierungsbericht über die Effekte des Alkoholverbots präsentiert werden. Dann wird auch entschieden, wie es mit der angrenzenden Kaiserwiese weitergeht. Dort hat der Verwalter, die Prater GmbH, Hausregeln inklusive Alkoholverbot erlassen. Die designierte grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein sprach sich gegen solche Verbote im öffentlichen Grünraum aus - mehr dazu in Weiter Debatte um Regeln für Kaiserwiese.

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