Wien weitet „Durchhaus“-Schilder aus

In Wien gibt es 700 sogenannte Durchhäuser. Das sind öffentliche Durchgänge in Häuserblocks. Vor gut einem Jahr hat die Stadt begonnen, diese oft versteckten Schleichwege kenntlich zu machen. Nun kommen weitere Beschilderungen dazu.

„Wer über öffentliche Durchgänge in seiner Umgebung Bescheid weiß, kommt rascher voran. Und hat beim Zu-Fuß-Gehen einen Vorteil gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern“, erklärte die städtische Fußgängerbeauftragte Petra Jensdie Idee dahinter. Im Vorjahr wurden die ersten drei Durchgänge markiert - je einer in der Leopoldstadt, in Wien-Landstraße und in Währing - mehr dazu in Wien schildert Abkürzungen für Fußgänger aus.

Wien weitet "Durchhaus"-Beschilderungen aus

APA/Pfarrhofer

Bisher drei Kennzeichnungen für schnellere Fußwege

Markierungen bald in auch in Döbling und Neubau

Nun bekommt auch der 19. Bezirk den ersten beschilderten Abstecher. Er befindet sich auf Höhe Heiligenstädter Straße 141 und ermöglicht das schnelle Erreichen des Heiligenstädter Parks. „Das Fördern des Zu-Fuß-Gehens in Döbling ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Es ist die umweltfreundlichste Art sich fortzubewegen und man sieht dabei all die schönen Ecken und Plätze im Bezirk“, sagte Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP).

In den kommenden Monaten werden weitere Markierungen folgen - unter anderem eine in Neubau und eine zweite in Landstraße. Die genauen Standorte sind aber noch nicht fix. Gekennzeichnet sind alle Abkürzungen mit einer blauen Tafel, auf der auch Zusatzinformationen zu finden sind - also etwa, wie viel Zeit die Durchquerung ungefähr in Anspruch nimmt und in welchem Zeitraum der Durchgang benutzt werden kann. Die Schleichwege werden beispielsweise auch in Online-Routenplanern angezeigt.

Projekt läuft schleppend

Warum man angesichts von 700 Durchgängen bisher nur vier Beschilderungen in mehr als einem Jahr geschafft hat, erklärt man in der Mobilitätsagentur nicht zuletzt mit dem Umstand, dass viele dieser Abkürzungen in privaten Gebäuden liegen und man daher die Zustimmung sowohl der Eigentümer als auch der Bewohner einholen wolle.

Außerdem gebe es von den Bezirken selbst unterschiedlich starkes Interesse, meinte eine Sprecherin auf Nachfrage. Und prinzipiell seien nicht alle Verbindungen geeignet. Ziel sei es aber, mittelfristig in jedem Bezirk zumindest ein Durchhaus auszuschildern.

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