Mehr als hundert Erwachsenentaufen zu Ostern

In der Nacht auf Sonntag haben sich wieder mehr als einhundert Erwachsene in Wien taufen lassen. Ostern gilt als die wichtigste Zeit für Taufen bei den Katholiken. Menschen aus insgesamt 23 Nationen waren für die Taufe zugelassen.

Die Taufvorbereitung für erwachsene Katechumenen dauert in der katholischen Kirche mindestens ein ganzes Jahr, bei der Taufe erhalten Erwachsene dann in der Regel alle drei Initiationssakramente - Taufe, Firmung und Erstkommunion - in einer Feier. 138 Frauen und Männer waren für eine Taufe in der Osternacht zugelassen gewesen.

Erwachsener Flüchtling bereitet sich auf Taufe in Wien vor

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Vorbereitung auf Erwachsenentaufe dauert mindestens ein Jahr

Knapp ein Drittel sind Asylwerber

Die Täuflinge kamen aus insgesamt 23 Nationen, wobei Iran und Afghanistan die größte Gruppe stellen, gefolgt von den Österreichern. Knapp ein Drittel davon sind Asylwerber, sagt Friederike Dostal von der Erzdiözese Wien gegenüber „Wien heute“. Für ihr Asylverfahren hilft die Taufe jedoch nicht.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 21.4.2019, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online in tvthek.ORF.at

Und wenn sie abgeschoben werden, könne es für sie gefährlich werden. „Wir wissen, wie gefährlich es für die Leute ist, wenn sie dann in ihre Heimat zurückgehen müssen. Und wir warnen sie auch davor“, so Dostal.

Friederike Dostal von der Erzdiözese Wien

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Dostal: Erwachsenentaufen „mehr im Bewusstsein der Leute“

Rund 200 Erwachsenentaufen im Gesamtjahr in Wien

Die katholische Kirche rechnet für heuer österreichweit mit rund 500 Erwachsenentaufen, geht aus einer Anfrage von „Kathpress“ an die österreichischen Diözesen hervor. Die Zahl liegt damit unter den bisherigen Rekordjahren 2017 und 2018, als rund 900 bzw. 600 Über-14-Jährige getauft wurden, beträgt demnach aber weiterhin rund das Doppelte des langjährigen Jahresschnitts.

Die Erzdiözese Wien erwartet heuer etwa 200 Erwachsenentaufen, „vielleicht sogar etwas mehr“. Dass die Zahl der Erwachsenentaufen in den vergangenen Jahren gestiegen ist, liegt laut Dostal daran, dass es „mehr im Bewusstsein der Leute ist, das diese Möglichkeit besteht. Ich kann mich erinnern, vor 20 Jahren habe ich meine erste Taufbewerberin vorbereitet, und sie hat in diversen Pfarren gehört, Erwachsenentaufe so etwas gibt es bei uns nicht“.

Weiterhin ist jedoch die Kindstaufe die mit Abstand häufigste Form der Aufnahme in die katholische Kirche. Im von der Kirchenstatistik zuletzt erfassten Jahr 2017 wurden laut „Kathpress“ 42.772 Säuglinge im Alter von bis zu einem Jahr, 4.431 Kinder zwischen einem und sechs Jahren sowie 897 Kinder bis 14 Jahre getauft.

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