Direktor des Urania-Puppentheaters tot

Der legendäre Direktor des Urania-Puppentheaters, Manfred Müller, ist am Samstag - knapp vor seinen für das Wochenende geplanten Abschiedsvorstellungen - unerwartet im Alter von 69 Jahren gestorben.

Das gab das Theater auf seiner Website bekannt. Müller wollte mit Ende April in Pension gehen und hatte das Theater im Vorjahr deshalb an den Universalkünstler Andre Heller verkauft. Er leitete das berühmte Kasperltheater, das auch Generationen von Kindern im Fernsehen begeistert hat, seit 1995. Müller gab dem Kasperl nicht nur seine Stimme. Er erfand alle Puppen, die Stücke, die Kostüme, Requisiten und auch die Musik.

Vor der Abschiedsvorstellung gestorben

Die Abschiedsvorstellungen erlebte Müller nicht mehr. Er habe sich sehr auf seine Pension gefreut, sagte Müllers Bruder gegenüber „Wien heute“.

„Ich habe das Herz sprechen lassen“

Im Vorjahr hatte er angekündigt, mangels Nachfolger das Theater nach 68 Jahren zu schließen. Daraufhin meldeten sich zahlreiche Interessenten, um Kasperl und Pezi den Ruhestand zu ersparen. Den Zuschlag erhielt schließlich Andre Heller - mehr dazu in Andre Heller übernimmt Kasperl.

Andrea Heller und Müller

APA/ Herbert Pfarrhofer

Müller fühlte sich mit seinem Nachfolger Andre Heller auf einer Wellenlänge

„Ich habe das Herz sprechen lassen“, erklärte Müller seine Beweggründe für die Übergabe an Heller. Man sei auf einer Wellenlänge gewesen, und „da hab ich mir gedacht, ja, da sind Kasperl und Pezi gut aufgehoben“.

„Es gibt ja hunderttausend Fragen zu dem Werkl“

Die für das Wochenende geplanten Vorstellungen entfallen, teilte das Theater weiter mit. Am Sonntag wäre Müllers letzte Vorstellung gewesen. Nach seinem Rückzug wollte er als Berater seines Puppentheaters weiter aktiv bleiben, wie er erst vor wenigen Tagen gegenüber Radio Wien sagte: „Es gibt ja hunderttausend Fragen zu dem Werkl.“ Dazu kommt es nun leider nicht mehr. Heller wollte ursprünglich im Juni Details zu seinen Plänen bekanntgeben.

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