Ford Österreich baut Hälfte der Mitarbeiter ab

Der Autohersteller Ford hat nach einem Verlustjahr einen harten Sparkurs eingeschlagen. Auch bei Ford in Wien soll gespart werden. Von den 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort in Penzing muss rund die Hälfte gehen.

In Österreich baut Ford keine Autos. Den heimischen Markt betreut die Ford Motor Company (Austria) GmbH in der Hackinger Straße als Generalimporteur. Von hier aus werden etwa die Autos an die Händler verkauft und Marketing betrieben. Aufgrund des europaweiten Sparkurses solle „rund die Hälfte“ der 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgebaut werden, bestätigte Unternehmenssprecher Stefan Skrabal auf Anfrage von wien.ORF.at.

„Der Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird derzeit von Geschäftsführung und Betriebsrat verhandelt“, sagte Skrabal. Für Mitte nächster Woche ist eine Betriebsversammlung angesetzt. Mit Ende September sollen die Mitarbeiter nicht mehr im Unternehmen sein, hieß es. Bei den Händlern laufe das Geschäft weiter wie bisher.

Ford baut in Wien Hälfte der Mitarbeiter ab. Im Bild ein Auto der Marke Ford

APA/AFP/GEORGES GOBET

Sozialplan für Wien „wird derzeit verhandelt“

Verkäufe in Österreich gesunken

Ford verzeichnete in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres in Österreich 1.846 Kfz-Neuzulassungen und hält damit einen Marktanteil von 5,8 Prozent. Im Vorjahr verkaufte der Konzern 19.916 Neuwagen in Österreich, vier Prozent weniger als 2017. Erfolgreichstes Modell war der Kompaktwagen Focus auf Platz elf der Zulassungsstatistik. 5.092 Neuzulassungen wurden beim Focus verzeichnet. Zum Vergleich: Der Platzhirsch VW Golf kam auf mehr als das Doppelte.

Ford baut mehr als 5.000 Jobs in Deutschland ab

Ford hat in Europa seit Langem einen schweren Stand - die Kosten sind relativ hoch, der Verkauf geht mäßig. Im Vorjahr hatte der Autokonzern in Europa einen operativen Verlust von rund 400 Millionen US-Dollar (rund 352 Mio. Euro) eingefahren. Zudem sank die Zahl der Autos, die in Europa in den Handel kamen, und zwar um rund drei Prozent auf etwas mehr als 1,5 Millionen.

In Deutschland will Ford mehr als 5.000 Stellen streichen. Das Unternehmen hatte Mitte März die Belegschaft über ein Abfindungs- und ein Frühpensionierungsprogramm informiert. Bereits zum Jahresbeginn hatte der Autohersteller Einschnitte angekündigt, ohne aber Zahlen zum Jobabbau zu nennen.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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